Regierungschefin Sturgeon tritt zurück

Die Schottin will jedoch in der Politik bleiben.
Edinburgh Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat ihren Rücktritt angekündigt. Die Anführerin der Schottischen Nationalpartei steht seit acht Jahren an der Spitze der Regierung in Edinburgh und setzte sich stets vehement für die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich ein. Die 52-Jährige bestätigte, dass sie im Amt bleiben werde, bis ein Nachfolger gefunden wird.
Mit einer betont liberalen Politik hatte Sturgeon wiederholt Alternativen zur harten Linie der Regierung in London aufgezeigt. Im Ringen um eine Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich musste Sturgeon zuletzt mehrere Dämpfer hinnehmen: London blockiert eine von ihr angestrebte erneute Abstimmung über die Frage, ob Schottland weiterhin Teil des Vereinigten Königreichs bleiben soll oder nicht. Zudem verloren die Unabhängigkeitsbefürworter vor dem höchsten britischen Gericht. Sturgeon akzeptierte die „enttäuschende Entscheidung“. Sie hatte den Wunsch nach einer erneuten Abstimmung mit dem Ausgang des Brexit-Referendums im Jahr 2016 begründet, bei dem eine deutliche Mehrheit der Schotten gegen den Austritt Großbritanniens aus der EU gestimmt hatte.