Prozess gegen Kosovos Ex-Staatschef

Politik / 03.04.2023 • 22:34 Uhr
Thaci muss sich vor dem Kosovo-Sondertribunal in Den Haag verantworten.AP
Thaci muss sich vor dem Kosovo-Sondertribunal in Den Haag verantworten.AP

Hashim Thaci werden fast 100 Morde vorgeworfen.

Den Haag Kosovos Ex-Präsident Hashim Thaci hat zum Auftakt seines Kriegsverbrecherprozesses die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Der 54-Jährige plädierte am Montag in sämtlichen Anklagepunkten auf nicht schuldig. Der frühere Kommandant der kosovarischen Befreiungsarmee UCK steht gemeinsam mit drei Mitangeklagten vor einem Sondertribunal im niederländischen Den Haag, das sich mit Verbrechen befasst, die während des Kosovo-Kriegs Ende der 1990er-Jahre begangen wurden.

Thaci werden in zehn Anklagepunkten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, darunter fast 100 Morde, Folter und Verschleppung. Ende der 90er-Jahre kämpfte die UCK um die Unabhängigkeit des Kosovo, als es unter dem inzwischen verstorbenen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic noch eine Provinz Serbiens war. Mehr als 13.000 Menschen, die meisten von ihnen gehörten zur albanischen Mehrheit des Kosovo, starben während des Aufstands.