Rekordbeteiligung bei Türkei-Wahl

11.000 Türken mehr als 2016 wählten in Österreich.
Wien, Ankara Bei der türkischen Präsidenten- und Parlamentswahl ist unter den Auslandstürken in Österreich eine Rekordbeteiligung von 56,17 Prozent verbucht worden. 62.349 der 111.000 Wahlberechtigten hätten ihre Stimme abgegeben, sagte der türkische Botschafter Ozan Ceyhun. Er hatte die Teilnahme von in Österreich lebenden Auslandstürken beim Start der Stimmabgabe damit begründet, dass sie hierzulande von politischer Mitbestimmung ausgeschlossen seien. Die türkischen Wahlen seien damit die einzige “Chance”, ihren Problemen Gehör zu verschaffen, argumentierte der Spitzendiplomat. Zugleich betonte er mit Blick auf entsprechende Kritik der FPÖ, dass illegale Doppelstaatsbürger, “wenn es sie gibt, sicher nicht wählen gehen, weil sie Angst haben”.
Nach den vorläufigen Zahlen gaben heuer um fast 11.000 Auslandswähler in Österreich mehr ihre Stimme ab als vor fünf Jahren. Die Auslandswähler würden “immer mehr merken, dass sie etwas bewegen können”, erklärte Ceyhun den deutlichen Anstieg. Er sagte, dass das Rennen bei der Wahl “sehr knapp” sei. Für beide Seiten (Amtsinhaber Erdogan und Herausforderer Kilicdaroglu) sei eine absolute Mehrheit in Wahlgang eins möglich und der Trend würde im Endspurt immer mehr in Richtung der größeren Parteien gehen.