Stauseewasser reicht doch noch für die Kühlung im Kernkraftwerk

Politik / 09.06.2023 • 22:24 Uhr
Die Aufnahme aus Cherson zeigt das Ausmaß der Überflutungen. AP
Die Aufnahme aus Cherson zeigt das Ausmaß der Überflutungen. AP

AKW Saporischschja: Kühlwasser ist derzeit gesichert.

kiew Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja erhält nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auch nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms weiter Wasser für die Kühlung der Brennelemente aus dem Stausee. Das gebe „uns etwas mehr Zeit, bevor wir möglicherweise auf andere Versorgungsquellen umsteigen müssen“, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi. Der UNO-Behörde zufolge hat eine Prüfung ergeben, dass der Pumpvorgang auch dann fortgesetzt werden kann, wenn der Pegel unter die aktuelle Schwelle von 12,7 Metern falle, die zuvor als kritisch eingestuft worden war. Als neuer kritischer Wert wurde ein Wasserpegel von „elf Metern oder sogar darunter“ festgelegt. Wenn der Damm nicht mehr intakt sei, könne das Kraftwerk auf ein großes Auffangbecken in der Nähe sowie auf kleinere Reserven und Brunnen vor Ort zurückgreifen, die mehrere Monate lang Kühlwasser liefern können, sagte Grossi. Dennoch bleibe die Lage „sehr unsicher und potenziell gefährlich“. Zuvor hatte der ukrainische Betreiber gewarnt, das Wasser des Stausees reiche nicht mehr aus, um die Reaktoren zu kühlen.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro war bei einer Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden. Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig.