AKW-Unfall hätte Folgen für Nachbarn

Politik / 02.08.2023 • 22:55 Uhr
Sperrzone könnte sich auf bis zu 200 Kilometer erstrecken.Reuters
Sperrzone könnte sich auf bis zu 200 Kilometer erstrecken.Reuters

Kernkraftwerk Saporischschja Gefahr für Natur und Landwirtschaft.

Wien Laut wissenschaftlichen Modellen würde ein schwerer Atom­unfall im frontnahen ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja wahrscheinlich Landwirtschaft und Natur in Nachbarländern beeinträchtigen. Der österreichische Atomexperte Nikolaus Müllner stellte einen Zwischenbericht zu seinen Forschungen vor. Seine Modellrechnungen ergaben, dass ein Gebiet von 20 bis 30 Kilometern rund um das russisch besetzte AKW mit hoher Wahrscheinlichkeit so mit Cäsium verstrahlt wäre, dass eine Sperrzone eingerichtet werden müsste. Mit geringerer Wahrscheinlichkeit könnte sich diese Zone in gewissen Richtungen bis zu 200 Kilometer erstrecken, sagte er.

Müllner berechnete dafür auch die Ausbreitung von erhöhten Radioaktivitäts-Werten, die zwar nicht zu Sperrzonen, aber zu Einschränkungen in der Landwirtschaft und Fischerei sowie beim Verzehr von Pilzen und Wildfleisch führen würde. Davon wäre wahrscheinlich die Ukraine sowie Nachbarländer wie Russland oder Moldau betroffen.

Mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit könne es zu solchen Folgen auch in Polen, der Slowakei, Tschechien, Ungarn oder Rumänien kommen. Für Österreich und weiter westliche Länder besteht dieses Risiko laut dem Modell nicht.