Verheerender russischer Angriff auf Dorf

Geschäft und Café getroffen: Viele Todesopfer im Gebiet Charkiw.
kiew, granada Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet worden. Unweit der Stadt Kupjansk seien am Donnerstag im Ort Hroza ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Unter den Toten sei auch ein sechs Jahre altes Mädchen. Sechs weitere Menschen wurden demnach verletzt. Die Behörde veröffentlichte auch Fotos und ein Video, die Trümmerberge und reglos am Boden liegende Menschen zeigen.
Wohl jede Familie betroffen
Nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synehubow ereignete sich der Beschuss gegen 13.15 Uhr Ortszeit. Es liefen Rettungsarbeiten, schrieb er auf Telegram. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko sagte Medien zufolge, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs so viele Menschen vor Ort aufgehalten hätten, weil sie in dem Café an einer Trauerfeier für einen verstorbenen Mitbürger teilgenommen hätten. In dem kleinen Ort mit seinen rund 330 Bewohnern sei von dem verheerenden russischen Beschuss wohl jede Familie betroffen, fügte er demnach hinzu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einem „demonstrativ grausamen russischen Verbrechen“. Seinen Angaben zufolge schlug in Hroza eine Rakete ein. Der russische Terror müsse gestoppt werden, fügte er hinzu. Wer Russland etwa bei der Umgehung von Sanktionen helfe, sei mitschuldig an dem Verbrechen. Selenskyj war nach Spanien gereist, um in der Stadt Granada am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilzunehmen. Dort hatte er zur Einheit der Europäer im Kampf gegen die russische Aggression aufgerufen.
Die nun betroffene Region rund um die Stadt Kupjansk hatte die Ukraine im vergangenen Herbst bei ihrer Offensive im Nordosten des Landes aus russischer Besatzung befreit.