Der Kanzler zu Besuch in Israel

Karl Nehammer wird heute mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala nach Israel fliegen.
Wien/Prag Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wird am Mittwoch gemeinsam mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala nach Israel fliegen. Es handle sich um ein Zeichen der Solidarität mit dem israelischen Volk, teilte das Bundeskanzleramt mit. Der Kanzler trifft Israels Präsidenten Yitzhak Herzog, Premier Benjamin Netanyahu sowie die Familie einer österreichisch-israelischen Geisel, die von der Terrororganisation Hamas entführt wurde.
„Wir stehen felsenfest an der Seite Israels, und die israelische Bevölkerung kann sich auf Österreich verlassen“, erklärte der Bundeskanzler. „Der brutale und barbarische Terrorangriff der Hamas auf Israel ist durch nichts zu rechtfertigen, und diese klare Verurteilung drücken wir auch durch unseren Besuch aus.“
Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel verübt und tötete dabei rund 1400 Menschen. Auch vier österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger kamen ums Leben, ein weiterer wird vermisst. Bei ihrem Angriff entführten die Islamisten mehr als 220 Menschen in den Gazastreifen. Israel geht seither mit Luftangriffen gegen die Terrororganisation vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas knapp 5800 Menschen getötet. Diese Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden.
Österreich und Tschechien zählen zu jenen Ländern in der EU, die den derzeitigen Gegenschlag der israelischen Armee grundsätzlich als legitime Selbstverteidigung ansehen. Auf der anderen Seite gibt es hingegen Länder wie Spanien, Irland und Belgien, die Israels Vorgehen im Gazastreifen kritisch sehen und angesichts der vielen zivilen Opfer eine humanitäre Waffenruhe fordern. Österreich erklärte die Sicherheit Israels unter Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu einem Teil der österreichischen Staatsräson.
Unterdessen ist es am Dienstag auch wieder zu Schüssen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gekommen. Israels Armee griff eigenen Angaben zufolge im Libanon eine Terrorzelle an. Vom Libanon aus sei eine Rakete Richtung Israel abgefeuert worden. Zunächst gab es keine Berichte über Verletzte. Die libanesische Hisbollah bekannte sich zum Angriff.