Schwerste Kämpfe

Politik / 05.12.2023 • 21:45 Uhr
Verwundete Palästinenser wurden nach andauernden Kämpfen in ein Spital gebracht.REUTERS
Verwundete Palästinenser wurden nach andauernden Kämpfen in ein Spital gebracht.REUTERS

Israels Bodenoffensive im Gazastreifen ist weiter in vollem Gange.

Tel AViv, Gaza Die israelische Armee kämpft nach der Ausweitung ihrer Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen nun eigenen Angaben zufolge auch „im Herzen von Khan Younis“, der größten Stadt im Süden des Küstengebiets. Soldaten lieferten sich dort heftige Gefechte mit Hamas-Terroristen, erklärte das Militär am Dienstag. „Es ist der intensivste Tag seit Beginn der Bodenoffensive“, sagte der zuständige Gebiets-Kommandant, General Yaron Finkelman.

In den Süden des Küstengebiets waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende Schutz suchende Zivilisten aus dem bereits zuvor heftig umkämpften Norden geflüchtet. Die Armee warnte die Bevölkerung der Stadt am Dienstag in Flugblättern vor einem bevorstehenden Angriff. „In den kommenden Stunden werden die israelischen Verteidigungskräfte mit einem intensiven Angriff auf Ihr Wohngebiet beginnen, um die Terrororganisation Hamas zu zerstören“, hieß es in dem Schreiben. Zuvor waren auch schon Bewohner eines Küstengebiets um den Ort Al-Mawasi gewarnt worden.

Schon in der Nacht hatte es Berichte über eine deutliche Ausweitung der israelischen Offensive gegeben. Die Terrororganisation Hamas hielt das aber offenbar nicht davon ab, Israel neuerlich mit Raketen zu beschießen. In Tel Aviv, Beersheva und Ashkelon schlugen Raketen ein, mehrere Menschen wurden verletzt.

Es wurde von insgesamt 15 Geschossen berichtet, die von dem Küstengebiet aus auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert worden sein sollen. Ein Mann wurde nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom von einem Raketensplitter leicht verletzt. Außerdem gab es Berichte, wonach eine Schule im Norden Tel Avivs von Raketenteilen getroffen worden sei. Bei einem Raketeneinschlag in Ashkelon wurden zwei Frauen durch Splitter leicht verletzt. Zuvor hatte die Hamas mitgeteilt, dass sie Raketen auf die südisraelische Stadt Beersheva abgefeuert habe.

Die Hamas erklärte unterdessen, ihre Kämpfer hätten in der Nähe von Khan Younis zwei Truppentransporter und einen Panzer angegriffen. Khan Younis ist derzeit das Zentrum der Kämpfe. Am Montag waren nach Angaben von Augenzeugen Dutzende israelische Panzer, Truppentransporter und Bulldozer in den Süden des Palästinenser-Gebiets eingedrungen. Die israelische Armee erklärte, sie ergreife „aggressive“ Maßnahmen gegen die „Hamas und andere terroristische Organisationen“ in Khan Younis. Bei Kämpfen im Gazastreifen seien drei weitere israelische Soldaten getötet worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete von „mehreren“ Toten bei einem Angriff auf die Stadt Gaza im Norden des Palästinenser-Gebiets. Wochenlang hatten sich die durch den Hamas-Überfall auf Israel vom 7. Oktober ausgelösten israelischen Angriffe auf den Norden des Gazastreifens konzentriert. Bereits am Wochenende wurde auch der Süden stark beschossen, darunter das Gebiet um Khan Younis.

Laut einem Regierungssprecher stellt sich Israel auf einen schwierigen weiteren Verlauf seiner Militär­offensive im Gazastreifen ein, der Krieg dauert seit mehr als acht Wochen an. Er fügte hinzu, Israel sei offen für „konstruktives Feedback“ was die Minderung des Leids für Zivilisten angehe. Die Ratschläge müssten aber im Einklang mit dem Ziel stehen, die Hamas zu zerstören.

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Thunberg bezichtigt Israel, den Staat des jüdischen Volks, des “Völkermords”.