Aufruf an Israel

Politik / 15.12.2023 • 22:39 Uhr
Israels Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen sorgt für zahlreiche zivile Opfer. AP
Israels Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen sorgt für zahlreiche zivile Opfer. AP

Mehrere Staaten haben Israel zu Schritten gegen die Gewalt von Siedlern im Westjordanland aufgefordert.

Kopenhagen Zwölf europäische Staaten sowie Australien, Kanada und die EU haben Israel zu „sofortigen und konkreten Schritten“ gegen die von Siedlern im besetzten Westjordanland ausgeübte Gewalt aufgefordert. In einer am Freitag von der schwedischen Regierung veröffentlichten gemeinsamen Erklärung äußerten die Länder ihre „schwere Besorgnis über die Rekordzahl von Angriffen durch extremistische Siedler auf Palästinenser im Westjordanland“.

Eigenbeschuss: Drei Geiseln tot

Israelische Soldaten haben am Freitag irrtümlich drei Geiseln getötet, die von der Terrororganisation Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Während eines Gefechts in Shejaiya seien die drei Geiseln „versehentlich als Bedrohung wahrgenommen“ worden, weswegen die Soldaten auf sie gefeuert hätten, teilte die Armee mit. Man habe umgehend eine Untersuchung eingeleitet, die Leichen seien bereits nach Israel gebracht worden. „Die Armee bereut den tragischen Vorfall zutiefst und übermittelt den Familien ihre tiefempfundene Anteilnahme“, hieß es in der Erklärung weiter. „Unsere nationale Aufgabe ist es, die Vermissten aufzuspüren und alle Geiseln wieder nach Hause zu bringen.“ Die Zunahme der Siedlergewalt sei inakzeptabel, hieß es. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Bei den europäischen Unterzeichnerstaaten handelt es sich um Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Spanien, Schweden und die Schweiz.

Nach offiziellen israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 aus Israel verschleppte Menschen im Gazastreifen festgehalten. Weiterhin gebe die Hamas die Leichen von 20 am 7. Oktober Entführten nicht heraus, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Freitag mit. Die Armee hatte zuvor sowohl freigelassene Geiseln als auch festgenommene Terroristen zum Verbleib der Menschen befragt. Unter den 112 Geiseln und 20 Toten im Gaza
-streifen seien zwei Kinder, 19 Frauen und zehn Menschen über 75 Jahre. 121 der Betroffenen hätten die israelische, elf eine ausländische Staatsbürgerschaft.