ÖVP Bregenz rüstet sich mit neuem Obmann Frühstück für nächste Wahlen

Landtagsklubobmann Frühstück folgt auf Finanzminister Magnus Brunner – Neuausrichtung der Stadtpartei beinhaltet auch “personelle Alternative für das Bürgermeisteramt”.
Bregenz Die ÖVP Bregenz hat einen neuen Parteiobmann. Landtagsklubobmann Roland Frühstück folgt auf Finanzminister Magnus Brunner. Die langfristige Perspektive liege für die ÖVP Bregenz auf den Vorbereitungen für die Gemeindevertretungswahl 2025, hieß es in einer Aussendung. Die Neuausrichtung inkludiere auch eine “personelle Alternative für das Bürgermeisteramt”. Dass er Bürgermeister-Spitzenkandidat sein wird, wollte Frühstück am Freitag aber so nicht verstanden wissen.
Nach der Gemeindevertretungswahl 2020, bei der die Volkspartei den Bürgermeistersessel der Landeshauptstadt an die SPÖ verlor, hatte der damalige Staatssekretär Brunner die Stadtpartei übernommen. “Er ist einfach zu wenig da”, begründete Frühstück gegenüber der APA den Wechsel. Es brauche jemanden, der mehr Zeit habe, die Stadtpartei “ready” für die anstehenden Urnengänge zu machen, etwa was Parteiprogramm und Strukturen angehe. Was die Bestellung Frühstücks angeht, war sich die ÖVP offenbar sehr sicher: Die Partei verschickte die Aussendung zur Wahl des neuen Obmanns bereits am Nachmittag vor dem abendlichen Stadtparteitag mit Sperrfrist aus. Darin erklärte Frühstück: “Ich freue mich über das breite Vertrauen. Bregenz ist meine persönliche und politische Heimat und ich habe mit dieser wunderbaren Stadt noch viel vor!”
Zum “hochmotivierten Team” zählen zudem unter anderen die Landtagsabgeordneten Veronika Marte und Raphael Wichtl, prominente Beiräte sind Brunner und Nationalratsabgeordneter Norbert Sieber. Im Zentrum des Stadtparteitags im “Magazin4” standen die bevorstehenden Wahlen: “2024 wird ein Superwahljahr mit AK- und EU-Wahl, Nationalratswahl und Landtagswahl. Darauf werden wir uns bestens vorbereiten”, betonte Frühstück. Langfristig liege die Perspektive auf der Gemeindevertretungswahl 2025. Hier wolle man alle, vor allem junge Familien, von einem “modernen, bürgerlichen Bregenz” überzeugen.
Frühstück könnte damit Bürgermeisterkandidat seiner Partei werden und als solcher gegen SPÖ-Bürgermeister Michael Ritsch ins Rennen gehen. Das wollte Frühstück so jedoch nicht bestätigen. Eine Entscheidung über die Spitzenkandidatur erfolge im Spätfrühling, “rein theoretisch könnte das aber auch ich sein”. Auf weitere Nachfrage erklärte er: “Wenn ich gefragt werden würde, würde ich intensiv darüber nachdenken”. Man wolle den Wählerinnen und Wählern jedenfalls “zum gegebenen Zeitpunkt eine bessere Alternative zum ,System Ritsch’ präsentieren”. Er sei überzeugt, dass die Stadt auch einen personellen Neuanfang brauche, so Frühstück, der angekündigt hatte, 2024 aus dem Landtag auszuscheiden.
Landeshauptmann Markus Wallner bedankte sich laut der Aussendung in seinen Grußworten beim scheidenden Obmann Brunner. Mit Frühstück übernehme nun ein “erfahrender und engagierter Politiker” die Führung. Er sei überzeugt, dass er und sein Team die Stadt erfolgreich voranbringen werden. Beim Stadtparteitag wurde Altbürgermeister Markus Linhart zum Ehrenobmann ernannt. Er stand der Stadtpartei 25 Jahre vor, damit sei er der längst dienende Parteiobmann der Bregenzer Volkspartei. APA