Sozial- und Gesundheitsberufe: Sozialpartner einig, aber nicht mit der Politik

Politik / 17.12.2023 • 09:30 Uhr
Die Anpassung soll die Attraktivität der Pflege- und Sozialberufe steigern. <span class="copyright">VN/Hartinger</span>
Die Anpassung soll die Attraktivität der Pflege- und Sozialberufe steigern. VN/Hartinger

Die Indexanpassung der privaten Sozial- und Gesundheitsberufe ist verhandelt. Jetzt fehlt noch das Geld.

Schwarzach Eigentlich laufen Kollektivvertragsverhandlungen immer ähnlich ab. Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter fordern viel, Arbeitgebervertreterinnen und -vertreter bieten weniger und dann trifft man sich irgendwo in der Mitte. Derzeit gestaltet sich die KV-Verhandlung in vielen Branchen schwierig. Auch bei den privaten Sozial- und Gesundheitsberufen, allerdings aus einem ganz anderen Grund. Denn Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind sich eigentlich einig.

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Gewerkschafter Marcel Gilly.  FA

Marcel Gilly, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA, erklärt: “Wir wären am Freitag bereit gewesen, einen Abschluss zu erzielen. Wir sind es auch weitehrin, aber mit zunehmender Zeit wird es schwierig.” Arbeitnehmerverhandler Manfred Ganahl, Geschäftsführer der Stiftung Jupident, ergänzt: “Wir können leider keinen Abschluss verkünden. Das Paket haben wir im Prinzip geschnütz, aber es fehlt die Refinanzierungszusage des Landes.”

Die Landesregierung gibt bei Vorarlbergs Sozialinstitutionen Dienstleistungen in Auftrag und bezahlt diese dafür. Steigen die Gehälter, steigen natürlich auch die Kosten. Doch bisher habe das Land noch nicht zugesagt, die gestiegenen Kosten zu übernehmen. “Wir waren eigentlich zuversichtlich, dass wir diese Woche abschließen. Wir haben anständig miteinander verhandelt. Aber es gibt noch ein Stück weit Differenzen mit der Politik.” Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker möchte sich dazu nicht äußern. Eine Sprecherin teilt lediglich mit: “Dazu können wir momentan nichts sagen, die Verhandlungen sind am Laufen.”

Jupident-Geschäftsführer Manfred Ganahl.
Jupident-Geschäftsführer Manfred Ganahl.

Diese Woche treffen sich die Sozialpartner mit Wiesflecker, um die Sache zu klären, sagt Ganahl. Und Gilly betont: “Jetzt sind die politisch Verantwortlichen gefragt, den Arbeitgebern den nötigen Spielraum einzuräumen.” Dann könnten die Sozialpartner ihre Einigung endlich präsentieren.