Was die Politik zu den Gehaltsforderungen der Spitalsärzte sagt

Rüscher und Wallner sind von den hohen Forderungen unbeeindruckt.
Bregenz Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher unterstützt die Forderung nach einem fairen Lohnsystem – vor allem mit Blick auf die Nachbarländer Schweiz und Deutschland. Sie betont: “Die Forderungen müssen am Boden der Realität bleiben – bereits jetzt fließt ein Viertel des gesamten Landesbudgets in die Gesundheit.” Auch die Gemeinden seien schon jetzt mit der Finanzierung gefordert. Im November habe man zudem ein umfassendes Gehaltsmonitoring über alle Gesundheitsberufe für das kommende Jahr angekündigt.
Strukturell werde sich auch einiges tun. Rüscher verweist auf die erste Erstversorgungsambulanz (EVA), die im kommenden Jahr eröffnet wird und Patientenströme lenken soll. Damit könnten Ambulanzen entlastet werden. Auch die Telefon-Hotline 1450 soll helfen, die Ströme besser zu lenken. “Dies sind nicht kleine Einzelmaßnahmen, sondern grundlegende und dringend notwendige strukturelle Erneuerungen im Gesundheitssystem”, sagt Rüscher den VN.
Im Gespräch mit der APA zeigte sich auch Landeshauptmann Markus Wallner davon unbeeindruckt. Die Forderung nach einer 30-prozentigen Erhöhung des Grundgehalts “schießt weit übers Ziel hinaus”, stellte der Landeshauptmann fest. Im Vergleich vor allem mit dem süddeutschen Raum seien die in Vorarlberg bezahlten Gehälter sehr wohl konkurrenzfähig. Wallner verwies auch darauf, dass im benachbarten Schweizer Kanton St. Gallen aufgrund von Kostengründen Spitalsstandorte geschlossen und 450 Vollzeitstellen abgebaut werden sollen. Das Gesundheitssystem müsse finanzierbar bleiben. Zwar geht Wallner nicht davon aus, dass in den nächsten Jahren das Gesundheitsbudget eingefroren werden kann – das lasse schon die Demografie nicht zu -, doch werde man sich bemühen müssen, das Wachstum einzubremsen. Diesbezüglich werde man weitere Schwerpunktbildungen – sowohl organisatorisch als auch fachlich – prüfen.