Deshalb hört Andrea Kaufmann als Bürgermeisterin von Dornbirn auf
Über ein Jahr vor der Gemeindewahl übergibt die Bürgermeisterin das Amt des Spitzenkandidaten an ihren Vize Julian Fässler.
Dornbirn Andrea Kaufmann räumt den Chefsessel im Dornbirner Rathaus. Die 54-jährige Bürgermeisterin gab am heutigen Donnerstag im Rahmen eines Pressetermins im Kulturhaus bekannt, bei der Gemeindewahl im kommenden Jahr nicht mehr für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren.
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„Nach zwölf Jahren im Amt ist für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, man muss auch die schönste Aufgabe einmal loslassen können“, erklärte Kaufmann. Vor allem aber stehe ihr Nachfolger als Spitzenkandidat bereits fest: Vizebürgermeister Julian Fässler (38), im Stadtrat verantwortlich für Sport, Verkehr und Stadtplanung, wird die Volkspartei in die nächste Gemeindewahl führen. „Gestern habe ich seine Nominierung zur Bürgermeisterwahl den Gremien vorgeschlagen und er wurde einstimmig bestätigt“, frohlockte Kaufmann.
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Für sie sei ihr Stellvertreter „ein ausgezeichneter Kandidat“, der offen, geradlinig und lösungsorientiert arbeite. Der verheiratete Vater eines Sohnes ist seit 2010 gemeindepolitisch aktiv, war bereits JVP-Landesobmann und Mitglied des Vorarlberger Landtags. Dem Stadtrat gehört er seit 2018 an, seit gut einem Jahr ist er Vizebürgermeister.
Es sei ein Privileg, Dornbirn mitentwickeln zu dürfen, gab der frisch gekürte VP-Spitzenkandidat an. Ihn besorge jedoch manche gesellschaftliche Entwicklung. „Es wird sehr viel polarisiert“, erklärte Fässler, er wolle aus einer starken politischen Mitte heraus verbinden. „Wir werden teils aber auch das Team neu aufstellen“, kündigte der Vizebürgermeister an, hinter dem bei dem Pressetermin alle Dornbirner VP-Stadträte – Marie-Luise Hinterauer (Soziales), Karin Feurstein-Pichler (Schulen) und Alexander Juen (Kultur) – Aufstellung genommen hatten. Konkrete Namen nannten Kaufmann und Fässler jedoch nicht, die Wahl sei schließlich erst in einem Jahr.
Bis zur Wahl im Amt
Bemerkenswert: Andrea Kaufmann kündigte an, bis zur Wahl im März kommenden Jahres im Amt zu bleiben, Ambitionen auf ein landes- oder bundespolitisches Amt erteilte die ehemalige Landesrätin zudem eine Absage, obwohl auf beiden Ebenen ebenso Wahlen anstehen.
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Andrea Kaufmann ist seit 2013 Bürgermeisterin. Sie wurde damals von der Gemeindevertretung gewählt, nachdem ihr Vorgänger Wolfgang Rümmele zurückgetreten war. 19 Stimmen der ÖVP in der Stadtvertretung reichten zu ihrer Wahl gegen drei weitere Kandidaten aus. Bei den Gemeindewahlen 2015 und 2020 erhielt sie jeweils schon im ersten Wahlgang gut 51 Prozent der Stimmen.
Das Wahlvolk entscheidet
Zwar sieht das Gemeindegesetz vor, dass beim Rücktritt eines Bürgermeisters nach drei abgelaufenen Jahren einer Amtsperiode die Gemeindevertretung einen Nachfolger wählt, derzeit hält die VP aber keine Mehrheit in dem Gremium, sondern nur 17 von 36 Stimmen. Würde Kaufmann gleich zurücktreten, wäre die Wahl Fässlers durch die Stadtvertretung daher nicht gesichert. Julian Fässler wird sich also gleich dem Wählerwillen stellen müssen.