Bankrotterklärung des einstigen Strahlemanns

Politik / 07.03.2024 • 17:39 Uhr
ABD0098_20240307 – D†SSELDORF – DEUTSCHLAND: ARCHIV – 02.03.2020, Nordrhein-Westfalen, DŸsseldorf: RenŽ Benko, šsterreichischer Immobilien-Unternehmer, kommt zum StŠndehaus-Treff der Rheinischen Post. Der šsterreichische Investor RenŽ Benko hat Insolvenz als Unternehmer angemeldet. Das bestŠtigte eine Sprecherin des Innsbrucker Landgerichts am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur, nachdem die ÇKronen ZeitungÈ zuvor darŸber berichtet hatte. Foto: Marcel Kusch/dpa +++ dpa-Bildfunk […]
René Benko stellte Antrag auf Unternehmensinsolvenz. APA

René Benko meldet Unternehmensinsolvenz an. Hypo Vorarlberg nicht betroffen.

Innsbruck Nun wirkt sich die finanzielle Schieflage des Signa-Konzerns auch auf René Benko direkt aus. Der ehemalige Strahlemann der Immobilien-Szene hat am Freitag Antrag auf Unternehmensinsolvenz gestellt. Auch sein Privatvermögen ist davon betroffen.

Das bedeutet konkret: René Benko hat ein Beratungsunternehmen angemeldet. Und dieses Unternehmen hat am Landesgericht in Innsbruck den Konkursantrag gestellt, bestätigt Alexander Schaller, Leiter des Kreditschutzverbandes (KSV) in Tirol den VN. “Wenn das Verfahren am Landesgericht eröffnet wird, ist aber nicht nur das Vermögen des Unternehmens betroffen, sondern auch sein Privatvermögen”, führt Schaller weiter aus. “Das sind getrennte Rechtspersonen.”

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Jetzt muss festgestellt werden, ob etwa ein Konkursverfahren oder eine Insolvenz ohne Eigenverwaltung eröffnet wird. “Dann wird ein Masseverwalter bestellt, alles Weitere muss man sich anschauen.” Konkretes kann Schaller noch nicht erläutern. Der Antrag liegt bei Gericht, weder der KSV noch die Gläubiger kennen ihn.

Die Hypo Vorarlberg hat bekanntlich rund 130 Millionen Euro Kredite an verschiedene Benko-Projekte vergeben (die VN berichteten). Darunter 47 Millionen Euro an die Familie Benko Privatstiftung. Auf VN-Anfrage betont eine Sprecherin der Landesbank: “Der Antrag auf Insolvenzeröffnung durch Rene Benko (am 7.3.24 bekannt geworden) betrifft die Hypo Vorarlberg nicht. Wir haben keine Geschäftsbeziehung zu ihm privat.” Ob alle anderen Benko nahen Unternehmen davon nicht betroffen sind, ist für Alexander Schaller noch unsicher. “Natürlich wird man auch schauen müssen, ob es Vermögensbewegungen zwischen der Benko-Sphäre und den anderen Bereichen gegeben hat.”

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Die Sprecherin des Landesgerichts Innsbruck, Birgit Fink, rechnet mit einer Entscheidung des Richters bereits am Freitag oder zu Beginn der kommenden Woche. Damit wurde der wegen der Signa-Pleite schwer in Bedrängnis geratene Tiroler selbst aktiv. Wobei die Gläubiger wohl vor allem am Vermögensverzeichnis des Immobilieninvestors interessiert sein werden. Die Finanzprokuratur als Anwältin der Republik Österreich hatte gegen ihn beim Landesgericht Innsbruck einen Insolvenzantrag eingebracht. Diese Woche sollte der Insolvenzrichter bekannt geben, ob diesem stattgegeben wird oder nicht und somit eine tatsächliche Zahlungsunfähigkeit besteht. Bis Dienstag sollten noch weitere Unterlagen bzw. Urkunden durch die Parteien vorgelegt werden.

Laut Anwalt Norbert Wess wurde der Antrag am Mittwoch am Abend eingebracht. Zuvor hatten “Kronen Zeitung” und “Standard” online über den Antrag berichtet.

Die Vorarlberger Hypobank steckt mit insgesamt sieben Krediten in verschiedenen Benko-Projekten und in der Privatstiftung. Unter anderem in Berlin, Wien und Bozen. Einen Teil davon hat sie als “ausgefallen” klassifiziert.

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