Wiedergewählt: AK-Präsident Bernhard Heinzle setzt auf überparteiliches Teamwork

Politik / 14.03.2024 • 11:06 Uhr
Bernhard Heinzle, AK-Präsident
Bernhard Heinzle wurde von einer großen Mehrheit der Kammerräte zum neuen AK-Präsidenten in Vorarlberg gewählt. Fotos: VN/Paulitsch

AK Präsident Bernhard Heinzle erhielt bei der AK-Vollversammlung am Donnerstagvormittag die Stimmen von 62 der insgesamt 70 Kammerräte und wurde damit im Amt bestätigt. Personelle Veränderungen gibt es im Vorstand: Dort sind jetzt durch Kooptionen erstmals sämtliche AK-Fraktionen vertreten.

Feldkirch Der zweifache Vater Heinzle bildet damit für die kommenden fünf Jahre die Speerspitze der Vorarlberger Arbeitnehmervertretung. Jessica Lutz sowie Thomas Jutz (Fraktion Christliche Gewerkschaft) und Manuela Auer (Fraktion Sozialdemokratische Gewerkschaft) wurden zu VizepräsidentInnen und damit StellvertreterInnen von Heinzle gewählt. Die FCG von Heinzle ist seit der AK-Wahl 2024 mit 31, die FSG mit 20, die FPÖ mit 10 sowie die HAK mit 5, die Liste Gemeinsam mit 3 und die Gruppierung NBZ mit 1 Kammerrat in der Vollversammlung vertreten.

AK-Vollversasmmlung Fotos von der Wahl und Kür Bernhard Heinzles

Während die FCG gegenüber der AK-Wahl 2019 ein Minus von drei und die FSG ein Minus von zwei Sitzen in der AK Vollversammlung hinnehmen mussten, gelang es den Freiheitlichen Arbeitnehmern ihre Vertretung von 5 auf 10 Sitze auszubauen.

AK-Vollversasmmlung Fotos von der Wahl und Kür Bernhard Heinzles

Für Heinzle beginnt die neue Funktionsperiode in einer Zeit großer Turbulenzen und gesellschaftlicher Herausforderungen. Die Themen brennen vielen Menschen und den Nägeln: Teuerung, leistbares Wohnen, das Gesundheitssystem, die Klimawende und mehr Mitbestimmung für Arbeitnehmer im Land. „Die Arbeitnehmer brauchen in diesen schwierigen Zeiten eine starke Stimme“, gibt sich Heinzle kämpferisch: „Nur eine geeinte Arbeiterkammer kann diese starke Stimme sein.“

AK-Vollversasmmlung Fotos von der Wahl und Kür Bernhard Heinzles
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Erstmals alle Fraktionen im AK-Vorstand

Um das Miteinander in der Vorarlberger AK weiter zu stärken, lädt der neu gewählte Präsident Heinzle alle Fraktionen auch im Vorstand zur Mitarbeit ein. Unter seiner Führung sind nun alle in die Vollversammlung gewählten Fraktionen im Vorstand vertreten. Neben den Listen FCG, FSG und FPÖ, denen die Mandate infolge der AK-Wahl auch zustehen, sitzen auch die Listen HAK, Gemeinsam und NBZ mit jeweils einem kooptierten Mitglied im Gremium. Er wolle damit “ein starkes Zeichen für politische Mitbestimmung setzen”, betonte Heinzle. Und: „Mir ist wichtig, dass alle, die sich für die Interessen von Arbeitnehmer einsetzen, auch mitreden.“

AK-Vollversasmmlung Fotos von der Wahl und Kür Bernhard Heinzles
AK-Vollversasmmlung Fotos von der Wahl und Kür Bernhard Heinzles
AK-Vollversasmmlung Fotos von der Wahl und Kür Bernhard Heinzles

“Ich bleibe bei den Worten in meiner Antrittsrede im November 2022: Die Politik ist zu langsam und zu wenig entscheidungsfreudig.”

Bernhard Heinzle, AK-Präsident

Forderungspaket an die Politik

AK-Direktorin Eva King begrüßt ausdrücklich die Neuerung: „Diese Entscheidung stärkt das Miteinander und macht Entscheidungen noch transparenter. Am Ende werden alle unsere Mitglieder davon profitieren.” Der neue AK-Vorstand setzt sich aus Bernhard Heinzle, Jessica Lutz, Thomas Jutz, Iris Seewald, Walter Friess, Cornelia Lang, Marcel Gilly (FCG), Manuela Auer, Reinhard Stemmer und Klaus Willy (FSG) sowie Michael Koschat (FPÖ). Die kooptierten Vorstandsmitglieder sind: Beyaz Yogurtcu-Acar (Liste HaK), Sadettin Demir (Liste Gemeinsam) und Adnan Dincer (Liste NBZ). Wichtig ist Heinzle, dass alle AK-Fraktionen trotz inhaltlicher Differenzen über Parteigrenzen hinweg ein gemeinsamen Ziel im Auge haben: dem Wohl der Vorarlberger Arbeitnehmer:innen. „Die Lebenshaltungskosten in Vorarlberg sind bereits enorm hoch“, warnt der AK Präsident. „Die arbeitenden Menschen im Land müssen entlastet werden.“

Eva King
“Die Einladung an alle in der AK vertretenen Fraktionen zur Mitarbeit im Vorstand stärkt das Miteinander und macht Entscheidungen noch transparenter”, betont AK-Direktorin Eva King.

Welche Probleme die Menschen haben, ist der Arbeiterkammer bekannt: „Wir wissen aus zehntausenden Beratungen, wo den Menschen im Land der Schuh drückt“, hält er fest und verweist darauf, dass die AK mit ihren Expert:innen wissenschaftlich fundierte Vorschläge zur Lösung der Probleme entwickelt. „Die Politik muss sie aber auch umsetzen – und das mit wesentlich mehr Tempo als bisher.“

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Nächste AK-Wahl geht in Vorarlberg in fünf Jahren über die Bühne.

Stichwort AK Vollversammlung
Die AK Vollversammlung ist das Parlament der Arbeitnehmer und ausschließlich den Interessen der AK Mitglieder, also den Arbeitnehmern, verpflichtet. Das Gremium setzt sich aus den bei der AK Wahl von den AK Mitgliedern gewählten 70 Kammerräten zusammen und beschließt zweimal jährlich die politischen Forderungen der Arbeiterkammer an die Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. In der konstituierenden AK Vollversammlung wählen die Kammerräte aus ihrer Mitte den oder die AK PräsidentIn, die AK VizepräsidentInnen sowie den AK Vorstand wählen.
Die nächste AK-Wahl findet 2029 statt.