Messungen ausgeweitet: Corona, Badeverbot und schlechte Nudeln

Luft, Wasser, Nahrung ist das täglich Brot des Umweltinstituts. Nun wächst das Spektrum der Analysen.
Bregenz Im Abwasser lässt sich einiges finden. Das Institut für Umwelt- und Lebensmittelsicherheit (kurz: Umweltinstitut) ist darauf spezialisiert. Rauscht eine Corona-Welle durch die Bevölkerung, so sehen es die dort tätigen Expertinnen und Experten zuerst. Ihre Analysetätigkeit soll nun ausgeweitet und neben Covid- auch Influenzaviren umfassen, berichtet Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) am Dienstag. In weiterer Folge will das Umweltinstitut Abwasser auch auf RSV-Viren und Antibiotika prüfen. Letzteres sei hochrelevant, um gegen zunehmende Antibiotikaresistenzen anzukämpfen. „Der Abwasserstrom wird zum Datenstrom“, fasst Christoph Scheffknecht, Leiter des Umweltinstituts zusammen.

Alles Wasser im Blick
Das Umweltinstitut hat aber noch mehr im Fokus, wie eine Führung durch die Labore in der Bregenzer Innenstadt zeigt. „Schnufa, Trinka, Eassa“, beschreibt Scheffknecht „die physiologischen Grundbedürfnisse schlechthin, über die wir Schadstoffe und Krankheitserreger aufnehmen können“. Das sind auch all jene Bereiche, in denen das Umweltinstitut ansetzt.

Bekannt sind etwa die Proben von Badegewässern, die nach Unwettern auch zu einem Badeverbot führen können. Zuletzt war dies im August 2022 im Harder Binnenbecken der Fall, da die Keimwerte nach schweren Regenfällen zu hoch geworden waren. Generell sei die Qualität der Vorarlberger Badegewässer aber ausgezeichnet, sagt der Leiter des Umweltinstituts.

In der Luft nimmt die Einrichtung jährlich rund 350 Messungen vor, wobei es im vergangenen Jahr keine Grenzwertüberschreitungen (Feinstaub, Stickoxide, Ozon) an den acht Messstellen gab. Auch das Trinkwasser wird regelmäßig kontrolliert. Scheffknecht berichtet von jährlich 1700 Proben bei mehr als 300 Wasserversorgern. Auch hier werden Spitzenwerte erzielt. Die Qualität sei äußerst hoch, betont Rüscher.

Gesundheitsgefährdende Suppe
Im Bereich der Lebensmittelsicherheit nehmen die Beanstandungen unterdessen zu. Dabei gehe es vor allem um die Einhaltung vorgegebener Hygieneregeln. Das passiere in allen Bereichen: Landwirtschaft, Gastro, Märkte… Verfehlungen führen aber nicht zu einer Anzeige, sondern zu einem Verbesserungsauftrag, erläutert Scheffknecht. „Es soll erst gar nicht zu Gesundheitsgefährdungen kommen.“

Bei Lebensmitteln wurden 2023 acht Proben im Labor als gesundheitsgefährdend eingestuft. Kürbissuppe, Lachs und Rohsalami waren dabei. Auch Nudeln. Aber die seien schon sehr alt gewesen.