Arbeiterkammer: Führungsteam auf den Kopf gestellt

Politik / 11.04.2024 • 18:30 Uhr
<p class="caption">Speerspitzen der AK Vorarlberg: Vizedirektoren Karin Hinteregger (l.) und Andreas Lampert mit Direktorin Eva King und Präsident Bernhard Heinzle. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">AK/Mathis</span></p>
Das Spitzenteam ändert sich nicht, nur die Funktionen: Karin Hinteregger (v.l.) bleibt Vize-Direktorin, Andreas Lampert wird Direktor und Eva King wieder Vize, aber in Brüssel. Bernhard Heinzle ist Präsident.

Andreas Lampert wird neuer Direktor. Eva King wechselt nach Brüssel. Den VN verraten sie ihre Pläne.

Schwarzach Kirchenmusik ist seine private Leidenschaft. Beruflich ist es die Arbeiterkammer Vorarlberg. Seit 1982 arbeitet Andreas Lampert für die Interessensvertretung, nun wurde er vom Vorstand zum neuen Direktor bestellt. Der Wechsel kommt insofern überraschend, als seine Vorgängerin Eva King erst seit Juli 2023 in Amt und Würden war. Sie wird wieder Vizedirektorin, allerdings von der AK Vorarlberg nach Brüssel entsandt, um sich dort um EU- und internationale Agenden zu kümmern. “Das betrifft vor allem die Weichenstellungen der künftigen EU-Kommission in Sachen Arbeitsmarkt”, etwa die Mindestlohnrichtlinie und das Arbeitszeitübereinkommen, sagt King. Außerdem erinnert sie an die bilateralen Verhandlungen mit der Schweiz, die im März in Brüssel begonnen haben: “Das wird direkte Auswirkungen auf den Vorarlberger Arbeitsmarkt haben.” King will die Chance nutzen, in Brüssel mitzugestalten. Dabei könne sie auf ein breites Netzwerk zugreifen, welches sie sich etwa im Zuge ihrer früheren Tätigkeit bei der Nationalbank aufgebaut habe.

Eva King
Eva King will ihre Netzwerke nutzen. Sie war schon in Brüssel tätig, unter anderem arbeitete sie für die Nationalbank und als Finanzmarktexpertin für die EU-Kommission. Arbeiterkammer

Auch Andreas Lampert fühlt sich gut gewappnet. In der Arbeiterkammer genießt er den Ruf des “Fachmanns im Hintergrund”. Er kennt das Haus in- und auswendig, hat seit 1996 Führungsfunktionen inne – unter anderem jene des Personalchefs: Die Rollenaufteilung zwischen ihm und dem Präsidenten Bernhard Heinzle werde sicher eine andere, als mit seiner Vorgängerin, sagt er. Verkürzt gesagt: Lampert wird wohl eher nach innen wirken, Heinzle nach außen. Der Job als Direktor sei mit jenem eines Geschäftsführers vergleichbar. “Der Vorstand fasst Beschlüsse, in welche Richtung die Arbeiterkammer tätig wird. Die Umsetzung ist Aufgabe des Kammerbüros.” Für die Arbeit von King findet Lampert positive Worte. Es sei vor allem im Bereich der Digitalisierung vieles aufgegleist worden, der digitale Campus dabei zentral. “Wir müssen möglichst viel in Bildung und Ausbildung investieren. Ein großer Punkt ist, wie die AK die Kammerzugehörigen am besten unterstützen kann.” Bildungsgutschein und Stipendien müssten treffsicherer werden. “Ob wir das Angebot hier noch verbreitern können, müssen wir uns ansehen.” Eva King sieht im digitalen Campus eine gelungene Weichenstellung für die Qualifizierung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Ihr Nachfolger will den eingeschlagenen Kurs fortsetzen.

mathis.studio
Andreas Lampert kennt die Arbeiterkammer in- und auswendig. Lisa Mathis

Ob er bei seiner neuen Tätigkeit auch einen Zusammenhang mit der Kirchenmusik entdecke? “Auf jeden Fall”, sagt Lampert: “Es singen Menschen, keine Maschinen. Mit ihrem Potenzial versuchen wir gemeinsam das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.”

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