So reagiert die Politik auf die Kritik an fehlendem Klimaschutz auf dem Bau

VN-Interview von Hermann Kaufmann sorgt auch für Diskussionen in der Politik.
Bregenz Passen Klimaschutz und Wohnbau zusammen? Architekt Hermann Kaufmann betonte im VN-Interview: Klimaschutz sollte auf dem Bau jedenfalls ernster genommen werden. In der Materialfrage und bei der Gebäudehülle werden viel zu wenig getan – die Wärmepumpe diene als Ausrede, um weiterzumachen wie bisher.
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Umweltlandesrat Daniel Zadra von den Grünen gibt ihm recht: “Natürlich ist die Umstellung der Wärmeversorgung auf klimafreundliche Alternativen allein nicht genug. Die Bausubstanz und die verwendeten Materialien müssen immer mitgedacht werden.” Und er betont: “Ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen stammt aus dem Gebäudesektor. Auch ich wünsche mir, dass in dem Bereich mehr in Richtung CO₂-Reduktion unternommen wird.” In seinem Zuständigkeitsbereich ortet er eine erfreuliche Entwicklung, etwa beim Ausbau von Fotovoltaik-Anlagen.

Für SPÖ-Chef Mario Leiter steht fest: “Beim Thema Wohnbau zeigt sich, wie Umweltschutz und soziale Politik Hand in Hand gehen können. Der gemeinnützige Wohnbau vereint Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.” Und: Wohnungen würden damit zum bezahlbaren Preis auf den Markt kommen. “Deswegen muss sich die kommende Landesregierung, der die SPÖ Vorarlberg angehören soll, das Ziel setzen, in den nächsten fünf Jahren insgesamt 11.000 neue gemeinnützige Wohnungen zu bauen.”

Kaufmann kritisierte unter anderem, dass auch Einfamilienhäuser gefördert werden. Das sei weder ökologisch noch sozial argumentierbar, sagt er. Die Neos sehen es anders. “Die individuelle Eigentumsförderung ist uns wichtig”, sagt Landtagsabgeordnete Fabienne Lackner. Viel wichtiger sei es, dass die Wohnbauförderung zweckgewidmet wird. “Handlungsbedarf sehen wir bei der Nachverdichtung sowie bei der Möglichkeit, höher zu bauen. Die Landesregierung ist beim Thema Nachverdichten im Blindflug unterwegs.”

Wohnbaulandesrat Marco Tittler von der ÖVP und die FPÖ wollten sich auch auf VN-Anfrage nicht zu dem Thema äußern.