Die Regenbilanz: “Diese 48 Stunden waren nicht alltäglich”

Regenmengen waren außergewöhnlich, sagt der Experte. Warnung für Vorarlberg bleibt noch aufrecht.
Innsbruck, Schwarzach Speziell am Donnerstagabend und am Freitagabend war es nass. Im Unterland sind teilweise 20 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde vom Himmel geprasselt. “Da gab es in kurzen Zeiträumen extreme Mengen”, schildert der Meteorologe Josef Lang von Geosphere Austria in Innsbruck. Seine Zahlen unterstreichen: Speziell dem Unterland machte der Regen zu schaffen.
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Innerhalb von 48 Stunden – also von Donnerstagabend bis Samstagabend – sind in Bregenz 201 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Zum Vergleich: 146 waren es in Sulzberg, 139 in Alberschwende, 113 Liter in Dornbirn, 92 in Schoppernau und 71 Liter in Gaschurn. Das Nord-Süd-Gefälle ist also gut sichtbar. “Im Unterland war vor allem der Pfänderstock mit dem Leiblachtal betroffen”, erläutert Lang. “200 Liter in dieser Zeit sind auch für Vorarlberger Verhältnisse außergewöhnlich. In Vorarlberg ist man große Redenmengen ja gewohnt, aber diese 48 Stunden waren nicht alltäglich.” Auch nicht alljährlich, sagt Lang. Derzeit laufen noch die Erhebungen, ob es sich um ein fünfjährliches oder ein zehnjährliches Ereignis handelt.

Am Montag wird es noch einmal nass, sagt Josef Lang. Der Experte rechnet mit 30 bis 50 Litern pro Quadratmeter Regen, der Schwerpunkt verlagert sich aber in den Hinterwald, ins Kleinwalsertal und zum Arlberg. “Da sollten die großen Regenmengen fallen. Das ist zwar vergleichsweise wenig zu dem, was schon heruntergekommen ist. Aber aufgrund dieser Vorgeschichte und den gesättigten Böden kann es schon zu Problemen führen”, warnt der Meteorologe. Laut Geosphere sind lokale Überschwemmungen und Beeinträchtigungen im Straßenverkehr wieder möglich. Auch weitere Hangrutschungen könnte es wieder geben.
