Neos fordern Direktwahl des Kommissionspräsidenten

Politik / 02.06.2024 • 13:31 Uhr
Christoph Gruber EU-Wahl Europawahl Spitzenkandidat Neos
Christoph Gruber tritt für die Neos an. Neos

Der Vorarlberger Neos-Kandidat bei der Europawahl, Christoph Gruber, sieht vor allem bei der Demokratisierung in der EU Handlungsbedarf.

Zwischenwasser 200 Schilling war es damals Wert. Vier zwei-Euro-Münzen, vier ein-Euro-Münzen, zwei 50-Cent-Münzen, drei 20-Cent-Münzen, sechs Mal zehn Cent, viermal fünf und viermal zwei Cent sowie sechsmal ein Cent. 14,54 Euro waren im Euro-Starterpaket, mit dem ab 1. Jänner 2002 bezahlt werden konnte. An diesen Moment können sich wahrscheinlich noch viele erinnern. Auch Christoph Gruber. “Damals war ich elf Jahre alt. “Als ich die ersten Euromünzen-Starterpakete in Händen hielt, war das definitiv das erste Mal, dass ich mich riesig freute, Teil einer ganz großen Gemeinschaft zu sein.” Er tritt bei der Europawahl am 9. Juni für die Neos auf Platz 14 an und ist damit der Vorarlberg-Kandidat der Pinken, allerdings ohne Chance, ins EU-Parlament einzuziehen.

Christoph Gruber EU-Wahl Europawahl Spitzenkandidat Neos
Christoph Gruber zum Zeitpunkt des EU-Beitritts im Jahr 1995. Privat

Gruber wirbt für die EU: “Vorarlberg hat massiv vom EU-Beitritt profitiert. Von unserer zentralen Lage im freien Binnenmarkt profitieren unsere exportorientierten Betriebe, der Tourismus und wir Bürgerinnen und Bürger durch mehr Wohlstand, mehr Freiheit und mehr Sicherheit.” Verbesserungspotenzial sieht er vor allem in der parlamentarischen Arbeit. “Das Europäische Parlament soll sich zu dem Ort entwickeln, an dem die großen Entscheidungen für Europa diskutiert und beschlossen werden. Dazu gehören wichtige Themen wie das Klima, die Bildung und unsere Sicherheit.” Europa befände sich vor einer Richtungsentscheidung. “Wir brauchen ein handlungsfähiges, ein souveränes und geeintes Europa.”

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Christoph Gruber wohnt in Zwischenwasser, kam im Jahr 1990 zur Welt und ist Vater von zwei Buben. Bei den Neos ist er als Gründungsmitglied und ehemaliger Referent von Matthias Strolz von Beginn an dabei. Mittlerweile leitet er die Controlling-Abteilung eines Vorarlberger Industriebetriebs.

In der neuen Legislaturperiode soll vor allem an der Demokratisierung der EU gearbeitet werden, ist Gruber überzeugt. “Das Einstimmigkeitsprinzip gehört endlich abgeschafft. Ein einziger Regierungschef, wie Viktor Orban, darf nicht mehr allein die Weiterentwicklung des ganzen Kontinents blockieren.” Zudem brauche nicht jedes Mitgliedsland einen eigenen Kommissar bzw. eine eigene Kommissarin. “Wir brauchen eine verkleinerte und schlagkräftigere, echte EU-Regierung. Und wir wollen, dass die Kommissionspräsidentin bzw. der Kommissionspräsident direkt vom Volk gewählt wird”, fordert der Neos-Kandidat. “Erst dann wird die EU große Herausforderungen mit großen Lösungen beantworten können.”