Grüner Listenzweiter Waitz: „Selbstverständlich“ sei er bereit, Grüne Delegation anzuführen

Wer schlussendlich den Posten übernimmt, wolle er aber mit der Spitzenkandidatin, Lena Schilling, besprechen, sagt er im Gespräch mit den VN.
Wien Laut der ersten Trendprognose für die österreichische Europawahl 2024 mussten die Grünen Verluste im Vergleich zum Urnengang 2019 einfahren. Waren es vor fünf Jahren noch 14 Prozent der Wählerinnen und Wähler, die die Grünen wählten, sollen es heuer nur rund 10,5 Prozent sein – ein Minus von 3,6 Prozentpunkten. Doch für den Listenzweiten, Thomas Waitz, ist das nicht dramatisch. Das sagt er im Gespräch mit den Vorarlberger Nachrichten im Wahlzentrum in Wien.
„Die herben Verluste kann ich so nicht sehen“, bilanziert Waitz: „Die letzte Wahl war eine Klimawahl, die massiv von diesem einen Thema getragen war. Mittlerweile haben auch andere Themen – wie Inflation, Kaufkraft, die Frage von Krieg und Frieden – in diesen Wahlkampf hineingespielt.“ Positiv sei, dass die österreichischen Grünen weiterhin mit zwei Mandaten – dank eines zweistelligen Ergebnisses – im Europäischen Parlament vertreten seien: „Das zeigt mir, dass Klimaschutz, Naturschutz, das Soziale und vor allem der proeuropäische Zusammenhalt in der Europäischen Union für viele Bürgerinnen und Bürger immer noch wichtig ist.“ Und zwar „obwohl es für die Grünen ein relativ schwieriger Wahlkampf war“.
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„Dass es dieses Mal nicht ganz rund gelaufen ist, muss ich niemandem erklären“, sagt Waitz den VN ebenfalls – und spielt damit auf die Berichterstattung rund um Spitzenkandidatin Lena Schilling und auf die Krisenkommunikation der Grünen im Nachhinein an. Dennoch hoffe er, dass Schilling künftig die österreichische Delegation der Grünen leiten werde: „Wir werden uns das gemeinsam ausmachen, ich bin davon überzeugt, dass Lena Schilling bereit wäre, das zu tun.“ Die Delegationsleitung sei eine anspruchsvolle Position ohne zusätzliche Entlohnung: „Wenn sich jemand für so ein Amt bewirbt, muss er oder sie auch die Bereitschaft haben, das zu übernehmen.“
Und hätte er, Thomas Waitz, selbst diese Bereitschaft? „Selbstverständlich.“