Herbert ist der erste Wähler Vorarlbergs: “Wer nicht wählt, akzeptiert alles”

Als erstes Wahllokal Vorarlbergs öffnete die Volksschule Meiningen um 6.45 Uhr die Türen. Lange ließ der erste Wähler nicht auf sich warten.
Von Matthias Rauch & Mirijam Haller
Meiningen Es ist 6.45 Uhr, als ein Fahrradfahrer auf den Schulhof der Volksschule Meiningen ankommt. Auf die Minute genau zur Öffnung des Wahllokals, wie auch Meiningens Bürgermeister Gerd Fleisch kommentiert und schnell ins Innere der Volksschule eilt. Von 319 Wahllokalen in Vorarlberg ist dieses das Erste, das für die Wähler öffnet – die meisten öffnen zwischen 7 und 8 Uhr. In wenigen Minuten wird Herbert Meusburger als erster Vorarlberger seine Stimme für die EU-Wahl an der Urne abgeben.

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“Ich bin ein Frühaufsteher”, erklärt der 69-jährige Meininger. Dass er der erste Wähler des Tages ist, ist für ihn nichts Überraschendes, er zähle bei den Wahlen immer zu den ersten im Wahllokal. “Ich gehe immer wählen”, betont Meusburger. “Wer nicht wählt, akzeptiert alles.” Im Wahllokal begrüßt den Auftaktgeber des Wahltages der Applaus der anwesenden Wahlkommission.
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Doch warum öffnet das Meininger Wahllokal bereits um 6.45 Uhr? Der Grund liegt auf der Hand, erklärt Bürgermeister Fleisch: “Die Menschen sind bei den letzten Wahlen schon sehr früh zur Wahl gekommen, zum Teil in Wanderausrüstung, um danach sofort aufzubrechen.” Die Frage war, ob das Wahllokal nicht früher aufsperren könne – je früher, desto besser. Dieser Wunsch wurde dann mit der Wahlbehörde besprochen, von der grünes Licht für das Vorhaben kam. “Wir kommen damit den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegen.” Auch bei den beiden Wahlen im Herbst soll das Wahllokal wieder um 6.45 Uhr aufsperren, erklärt das Gemeindeoberhaupt.

Streng betrachtet ist Herbert Meusburger nicht der allererste Urnen-Wähler an diesem Sonntag. Denn in der Meininger Volksschule sind an diesem Sonntag neun Personen im Einsatz. Neben dem Wahlleiter, dessen Stellvertreter, Beisitzer und Ersatz-Beisitzer sowie zwei Hilfskräfte von der Gemeinde – diese haben schon vorab ihre Stimme an der Urne abgegeben. Ohne diese Helferinnen und Helfer wäre die Durchführung von Wahlen nicht möglich, betonte am Donnerstag Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) in einer Aussendung. So hätten bei der Europawahl alleine die Gemeinde- und Sprengelwahlbehörden mehr als 3500 Mitglieder. Dazu seien am Wahlsonntag noch zahlreiche weitere Helferinnen und Helfer im Einsatz. Insgesamt 276.893 Menschen in Vorarlberg sind am Sonntag bei der Europawahl dazu berechtigt, ihre Stimme abzugeben.

Nach und nach trudeln nach 7 Uhr in Meiningen immer mehr Wähler ein. Während für viele Vorarlberger zu diesem Zeitpunkt der Urnengang noch bevorsteht, ist dies für Meusburger bereits erledigt. Er hofft nun auf stabiles Wetter, für den Tag steht nämlich noch eine Radtour an.
