Vorarlberger Endergebnis: Der ÖVP geht der Süden verloren

Mit dem vorläufigen Endergebnis hat sich die Reihung der Parteien im Land nochmals leicht verschoben.
Schwarzach 276.879 Menschen waren am Sonntag in Vorarlberg bei der Europawahl wahlberechtigt. Doch nur 50,4 Prozent gaben ihre Stimme auch ab. Die Volkspartei blieb mit einem Stimmenanteil von 26,5 Prozent bei der Europawahl in Vorarlberg auf dem ersten Platz – die endgültigen Ergebnisse liegen vor. Einen Grund zum Jubeln gab es dennoch nicht: Im Vergleich zu 2019 verlor die ÖVP 9,1 Prozentpunkte. Vor allem in Gemeinden im Montafon waren die Einbußen groß, in Silbertal setzte es für die Volkspartei zum Beispiel sogar ein Minus von 19 Prozentpunkten.
Dafür konnte die Freiheitliche Partei Stimmenzuwächse in den südlichen Gemeinden Vorarlbergs verzeichnen. Im Vergleich zu 2019 steigerte sie ihr landesweites Ergebnis von 14,8 auf 22,6 Prozent. Etwa Gaschurn (+10,4 Prozentpunkte), St. Gallenkirch (+11,2 Prozentpunkte), Silbertal (+16,8 Prozentpunkte), Tschagguns (+14,1 Prozentpunkte) oder Vandans (+11,1 Prozentpunkte) sind nun “blau”.
Vorzugsstimmenkaiser Vilimsky
FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky bekam laut des vorläufigen Endergebnisses in Vorarlberg 3.352 Vorzugsstimmen. Das sind weitaus mehr, als die Spitzenkandidaten der anderen Parteien verbuchen können: Bei Reinhold Lopatka (ÖVP) wurden es 2.283, bei Andreas Schieder (SPÖ) 1.644, Lena Schilling (Grüne) wurde 2.350 auf den Stimmzettel geschrieben und Helmut Brandstätter (Neos) erhielt 2.733 Vorzugsstimmen. Bei den Grünen setzte sich damit wie in ganz Österreich der Trend fort, dass der Listenzweite zum Ersten wurde. Thomas Waitz holte im Land 3.093 Vorzugsstimmen holen und ist damit der Einzige, der einigermaßen an das Ergebnis von Harald Vilimsky herankam.

Auch bei den Spitzenkandidaten in Vorarlberg gab es bemerkenswerte Ergebnisse. Christine Schwarz-Fuchs holte 1.723, Philipp Krainbucher von der SPÖ hingegen nur 234 Vorzugsstimmen. Joachim Fritz (FPÖ) verbuchte 634, Johannes Hartmann (Grüne) 1.070 und Christoph Gruber (Neos) 464 Vorzugsstimmen.
Sowohl die Neos als auch die Grünen mussten gegenüber 2019 Einbußen hinnehmen. Die Grünen landeten mit 15,7 Prozent dicht vor den Neos mit 15,5 Prozent auf dem dritten Platz. Die Neos konnten zwar in Mellau, Lech und Schnifis mehr als 20 Prozent erzielen. Auf Platz eins schafften es die Liberalen aber nirgendwo. Stimmenstärkste Gemeinde war Lech mit 22,1 Prozent, bereits 2019 konnten die Pinken dort 19,1 Prozent erzielen.
Der SPÖ blieb trotz einer Verbesserung auf 14,4 Prozent wie 2019 (13,4 Prozent) nur Platz fünf – auch inklusive Wahlkarten.