Hinter den Kulissen: Eine neue Aufgabe für Christoph Thoma?

Der Bludenzer soll nach der Landtagswahl ins Parlament in Wien einziehen.
Bregenz Landtagsabgeordneter Christoph Thoma (50, VP) hatte sicher schon einfachere Jahre. Zunächst wurde er zum Direktor des Vorarlberger Wirtschaftsbundes ernannt, um dort als Nachfolger von Jürgen Kessler (VP) nach der „Inseraten-Affäre“ aufzuräumen. Später wurden Vorwürfe laut, wonach er massiven Druck auf eine Lehrperson seiner Tochter ausgeübt haben soll, außerdem habe er sich in Unterrichtsinhalte eingemischt. Eine anonyme Anzeige folgte, der Landtag hob die Immunität Thomas auf, die Feldkircher Staatsanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen allerdings ein. Dennoch erklärte Thoma bereits zuvor, bei der Landtagswahl im Oktober nicht mehr antreten zu wollen – zum Schutz seiner Familie.

Doch das bedeutet nicht, dass die politische Karriere Thomas vorbei ist. Ganz im Gegenteil. Vielmehr steht ihm nun der größte denkbare Karrieresprung bevor – zumindest für einen Vollblut-Föderalisten, wie es wohl alle in der Vorarlberger Volkspartei sein dürften. In den vergangenen Tagen haben sich die Gerüchte verdichtet, dass Thoma nach Wien wechseln soll – in den Bundesrat, die „Länderkammer“ des Parlaments. Dort wird im September wohl ein Mandat für die Vorarlberger Volkspartei frei: Heike Eder (36, VP) wechselt in den Nationalrat, wenn die Wahl so ausgeht, wie es sich die ÖVP vorstellt. Ihr Mandat soll Thoma übernehmen – und sich bis dahin bei öffentlichen Aussagen zurückhalten. Im Landtag trat er geradezu „gezähmt“ auf, sagten Vertreter der anderen Parteien. Neben Eder derzeit für Vorarlberg im Bundesrat: Christine Schwarz-Fuchs (50, VP) und Adi Gross (62, Grüne).