Geld, Lehrer, Sporthallen: Das wünschen sich die Parteien für die Jugend

Die Forderungen anlässlich des Tags der Jugend reichen von einer “Sweet-16-Card” über Steuersenkungen bis hin zu verpflichtendem Deutsch an Schulen.
Bregenz Der Tag der Jugend ist ein Tag der Appelle – und in Wahlkampfzeiten auch ein Tag der Versprechungen. Parteiübergreifend herrscht Einigkeit, dass das Leben für junge Menschen leistbarer werden muss. Vor allem das Wohnen sei zu teuer. Ebenso zentral: “Mobilität, Bildung oder Freizeit“, sagt etwa Grünen-Chefin Eva Hammerer, die gemeinsam mit zwei jungen Kandidaten für die Vorarlberger Landtagswahl, Mathias Klocker und Johannes Hartmann, die Idee der „Sweet-16-Card“ vorstellte. „Mit dieser können alle junge Menschen jede Kultur- und Freizeiteinrichtung im ganzen Land einmal gratis besuchen – von der Ausstellung bis zur Yogaklasse“, so Klocker.

Die FPÖ-Landtagsabgeordnete Nicole Feurstein-Hosp fordert eine höhere Wohnbeihilfe und eine Lehrlingsbeihilfe, um das Einkommen der Lehrlinge zu stärken. Neos-Jugendsprecherin Fabienne Lackner macht auf den Schuldenberg aufmerksam. Dieser gehöre abgebaut, um Spielraum für Steuersenkungen schaffen zu können. „Die nächste Regierung kann dafür sorgen, dass gerade die jungen Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sich das Leben wieder besser leisten können.“ Sie bräuchten mehr Netto vom Brutto.

„Die Abgabenbelastung war für die Generation meiner Eltern einfach viel niedriger. Obwohl die Steuerbelastung in ihrem Arbeitsleben auch für sie höher geworden ist, hatten sie am Anfang wesentlich mehr Luft, um Geld auf die Seite zu legen. Für sie war es einfacher einen Kredit aufzunehmen, um das Eigenheim abzuzahlen“, sagt Lackner. Für die junge Generation gebe es keine Verschnaufpause mehr.

Die Freiheitlichen sprechen von berechtigten Zukunftsängsten. Die Jugendarbeitslosigkeit steige, auch Gewalt und Kriminalität würden mehr. Manuel Litzke, Obmann der freiheitlichen Jugend Vorarlberg, prangert den Lehrermangel an. „Wir haben immer mehr Schülerinnen und Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen und Mobbing und Gewalt gehören mittlerweile zur Tagesordnung an unseren Schulen. Diese Entwicklungen wollen wir korrigieren.“ Zudem spricht sich Litzke gegen ideologisch geprägte Lehrpläne und unnötige Regulierungen aus, welche die Entwicklung der Jugend behindern.
Die Grünen sehen Mängel bei den Trainingshallen. Sie seien knapp und viele Vereine müssten im Winter auf das Training verzichten. “Diesem Platzmangel wollen wir mit halboffenen Freilufthallen entgegenwirken. Diese sind günstiger, schützen im Winter wie im Sommer vor Wind und Wetter und können für fast alle Sportarten verwendet werden“, sagt Klocker. Hartmann will den Klimaschutz in den Mittelpunkt rücken. „Öffentliche Verkehrsmittel sind besonders für junge Menschen wichtig, damit sie unabhängig von den Eltern und günstig unterwegs sein können.“ Das Angebot gehöre weiter ausgebaut.