Entscheidung über Rektor an der PH Vorarlberg steht aus: Spannungen und Kritik begleiten den Prozess

Kritik kommt am aktuellen Rektor Gernot Brauchele und hygienischen Zuständen. Brauchle ist weiter im Rennen um den Rektorenposten, daneben bewarben sich zwei Frauen um den Job. Das Bildungsministerium nannte keinen Zeithorizont für die Entscheidung, die Vorarlberger ÖVP pocht auf eine rasche Lösung.
Julia Schilly-Polozani, Birgit Entner-Gerhold
Schwarzach, Wien Wie geht es an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg in Feldkirch weiter? Die Studienvertretung berichtete bereits vor Monaten von Spannungen. Vor allem an Direktor Gernot Brauchle wurde Kritik laut. Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) berichtet, dass die “Sorgen und Nöte des Kollegiums und der Studierenden” an das Bildungsministerium von Martin Polaschek (ÖVP) weitergeleitet wurden: “Wir warten nun auf die Entscheidung des Ministeriums.”

Wortkarges Bildungsministerium
Dort gibt man sich auf VN-Nachfrage wortkarg. “Das Bestellungsverfahren läuft aktuell noch, daher können wir keine Stellungnahme abgeben”, sagt ein Sprecher des Bildungsministers. Auf erneute Nachfrage, wann mit der Entscheidung zu rechnen ist, wird abermals auf das laufende Verfahren verwiesen.
Schöbi-Fink berichtete im VN-Gespräch jedoch, dass der Vertrag des nächsten Rektors oder der nächsten Rektorin mit Beginn des neuen Studienjahres starten müsste. “Ich schätze, es wird nicht länger dauern”, sagte die Landesstatthalterin. Zuletzt hatte sogar Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) gegenüber den VN angekündigt, in der Sache Druck machen zu wollen.
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Drei KandidatInnen in der Endauswahl
Der nächste Rektor könnte aber durchaus wieder Gernot Brauchle sein. Zwei weitere Bewerberinnen sind noch im Rennen, die VN berichteten. Es gibt mit Simone Naphegyi eine Mitbewerberin aus dem eigenen Haus. Sie ist Professorin für Fachdidaktik Deutsch für die Primarstufe. Eine weitere Bewerberin kommt extern dazu, es handelt sich um die Bildungsforscherin Elisabeth Haas. Sie ist Institutsleiterin an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein.
Laut aktuellen Informationen fand sogar ein zweites Hearing in Wien statt, obwohl es noch im Juni hieß, dass das dreistufige Anhörungsverfahren beendet sei. Die Reihung der KandidatInnen durch den Hochschulrat sei erfolgt, der Vorschlag liege in Wien. Die Letztentscheidung muss Martin Polaschek treffen.

Kritik an hygienischen Zuständen
Doch nicht nur am Rektor, auch an den hygienischen Bedingungen im Gebäude der PH gab es Kritik. Landesstatthalterin Schöbi-Fink berichtete, dass sie dagegen nichts unternehmen könne, da es sich um ein Bundesgebäude handle. “Aber”, so ergänzte sie, “das Ministerium weiß Bescheid und wird wohl die Verantwortung wahrnehmen”. Im Bildungsministerium spielt man auf Nachfrage den Ball an Direktor Brauchle weiter: “Bezüglich möglicher Hygieneprobleme am Standort ist der Leiter der PH zuständig.”