Die erste Elefantenrunde brachte Überraschungen und Altbekanntes

Politik / 04.09.2024 • 10:27 Uhr
Diskussion_Spitzenkandidaten_Nationalratswahl_2024
Für die VN analysierte Kommentator Christian Rainer den Abend (vierter von links). SN/Leopold

Expertinnen und Experten der Bundesländerzeitungen und der “Presse” analysieren den großen Schlagabtausch der Spitzenkandidatin und der Spitzenkandidaten in Salzburg.

Text: Hilde Mayer, Salzburger Nachrichten

Salzburg Das Schönste am Fußball kommt eigentlich nach dem Spiel, mit den Gesprächen danach, in der Nachbereitung. Ähnlich verhalte es sich auch bei politischen Diskussionen, leitete Hubert Patterer von der „Kleinen Zeitung“ das „Nachspiel“ nach dem Schlagabtausch der Spitzenkandidierenden im Salzburger Landestheater ein. Was also bleibt bei den Innenpolitik-Expertinnen und -Experten der Redaktionen nach der Diskussion besonders eindrücklich im Gedächtnis? Diese Frage diskutierten Elisabeth Hofer („Die Presse“), Matthias Krapf („Tiroler Tageszeitung“), Christina Traar („Kleine Zeitung“), Christian Rainer („Vorarlberger Nachrichten“), Sigrid Brandstätter („Oberösterreichische Nachrichten“) und Andreas Koller von den „Salzburger Nachrichten“.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Die Diskussion habe viele bekannte Themen aufgezeigt, waren sich die Expertinnen und Experten einig. Durchaus habe es aber auch Überraschungen gegeben. Etwa bei Kanzler Karl Nehammer, der sich auffällig wenig auf das sonst gerne von ihm bespielte Migrationsthema fokussiert, sondern in der Diskussion viel Zeit auf die Debatte rund um die Renaturierung verwendet habe. Bemerkenswert sei auch die Uneinigkeit der Parteien zum Stand der österreichischen Wirtschaft gewesen, betonte Christine Traar.

Erstaunlich viele Überschneidungen habe es in der Fragerunde am Dienstagabend hingegen zwischen Grünen und Neos gegeben. Und hätte man an diesem Abend ein Applausometer im Salzburger Landestheater aufgestellt, dann hätten die beiden Parteien gemeinsam wohl sogar eine kleine Mehrheit erreicht, merkte Christian Rainer an. Uneinig waren sich die Innenpolitik-Expertinnen und -Experten über den Auftritt von FPÖ-Chef Herbert Kickl. Waren seine Spitzen gewohnt angriffslustig oder im Ton doch moderat?

Auffällig schroff sei auf alle Fälle Andreas Babler aufgetreten, der am Ende der Diskussion nur mit aller Mühe wenig positive Worte für seinen Kontrahenten Herbert Kickl über die Lippen brachte, bemerkte Elisabeth Hofer. Ob die Expertinnen und Experten in all den Diskussionen über die diversen Probleme im Land auch Optimismus bei den Spitzkandidaten erkennen konnten, fragte Moderator Hubert Patterer. Auch wenn die große positive Erzählung gefehlt habe, hätten doch alle Kandidierenden versucht, ihre Lösungsansätze auf den Tisch zu legen, betonte SN-Innenpolitikchef Andreas Koller. Insofern bestehe also auch Grund zur Zuversicht.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.