VN-Umfrage: Öffi-Ausbau steht bei Vorarlbergern hoch im Kurs

Ebenfalls Zustimmung für den Bau der großen Straßenprojekte im Land.
Schwarzach Landtagssitzung für Landtagssitzung versammeln sich Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Landhaus, um gegen den Bau des Feldkircher Stadttunnels zu demonstrieren. Greenpeace hat kürzlich in jedem Bundesland eine „Betonsünde“ wählen lassen. In Vorarlberg fiel die Wahl auf den Stadttunnel. Die Umweltschützerinnen und Umweltschützer fordern durchweg: den Baustopp des Stadttunnels. Insgesamt wird diesem Thema in Vorarlberg jedoch wenig Priorität beigemessen, wie eine aktuelle VN-Umfrage des Marktforschungsinstituts Spectra zeigt. Acht Prozent der Befragten halten den Baustopp für eine wichtige verkehrspolitische Maßnahme. Beim Baustopp der S 18 ist der Wert nur um einen Prozentpunkt höher.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Infogram angezeigt.
Umgekehrt erachten deutlich mehr Befragte den Stadttunnel und die S 18 als wichtig. Auf die Frage „Welche verkehrspolitischen Maßnahmen sind für die Zukunft Vorarlbergs am wichtigsten?“ antworteten 31 Prozent mit der S 18 und 27 Prozent mit dem Stadttunnel. Ganz oben rangieren jedoch nicht die Straßen. 51 Prozent der Befragten nannten den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, 50 Prozent sprachen sich für die Förderung von Fahrradwegen und Fußgängerzonen aus.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Während die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger also hoffen, dass der öffentliche Nahverkehr weiter ausgebaut wird, werden in der Grenzregion bereits die Weichen gestellt. Die Vorarlberger Landesregierung hat am Dienstag in der Regierungssitzung eine „gemeinsame Absichtserklärung über die Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs zwischen Baden-Württemberg und Vorarlberg“ beschlossen.
Diese Vereinbarung wurde anschließend von Landesrat Daniel Zadra und seinem Amtskollegen aus Baden-Württemberg, Winfried Hermann, unterzeichnet. Sie soll in den kommenden Jahren dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Als Beispiel nennt die Landesregierung die Strecke Friedrichshafen–Vorarlberg. Weiter heißt es: „Im Zentrum der gemeinsamen Anstrengungen stehen die Handlungsfelder Tarifstrukturen und Kundenservice, Angebot und Fahrplanstabilität sowie Schieneninfrastruktur und Güterverkehr.“ Zadra spricht zudem von Skizügen zwischen Stuttgart, Bregenz und Schruns. Eine solche Direktverbindung könnte schon 2027 möglich sein.
Insgesamt rangiert der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auf der Prioritätenliste der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger im Mittelfeld. Die VN-Umfrage von Spectra ergab, dass 32 Prozent der Befragten dieses Thema als das wichtigste bei der Landtagswahl sehen. An erster Stelle stehen Gesundheit und Pflege mit 62 Prozent, gefolgt von leistbarem Wohnraum mit 58 Prozent.