Der Plakatvandalismus-Virus greift um sich

Immer wieder werden Plakate vor einer Wahl zerstört.
Schwarzach Wahlplakate erfüllen ihren Zweck. Sie generieren Aufmerksamkeit, weisen auf Parteien, Kandidaten und Programme hin und animieren zur Wahl. Wahlplakate emotionalisieren absichtlich, manche können diese Emotionen jedoch schwer im Zaum halten. Das Resultat: beschmierte, überklebte und zerrissene Plakate. Auch in Vorarlberg berichten die Parteien davon. Die Täterinnen und Täter vergessen manchmal: Plakatvandalismus ist strafbar.


Wer Wahlplakate zerstört, begeht eine Sachbeschädigung. Dafür droht eine Geldstrafe, theoretisch ist jedoch auch eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren möglich. Vor allem die FPÖ beklagt immer wieder, Opfer von Sachbeschädigung zu sein. “Wir kennen das schon aus vergangenen Wahlkämpfen: Je besser die Umfragewerte für uns Freiheitliche sind, desto stärker werden unsere Wahlplakate ganz offensichtlich von linken Aktivisten beschädigt”, sagt Landesgeschäftsführer Dominik Hagen den VN. “In Wahrheit ist das ein zutiefst undemokratisches Verhalten.” Der Gesamtschaden könne noch nicht beziffert werden. “Nur so viel: Wenn ein Großflächenplakat erneuert werden muss, kostet das rund 400 Euro.”


Aber auch andere Parteien berichten von Vandalismus. Neos-Geschäftsführer Simon Muchitsch erzählt von einer Straße in Rankweil, in der Plakate der Neos und der FPÖ hingen. “Unsere neun Plakate wurden heruntergerissen, die der anderen nicht.” Einige Neos-Mitstreiterinnen und -Mitstreiter hätten immer ein paar Plakate im Auto, damit sie rasch ersetzt werden können. “Wir haben Meldungen aus Hard, aus Lochau, und in Bregenz beim Weidachknoten hat man die Plakate aller Parteien überklebt”, fährt Muchitsch fort. Auch Großplakate seien schon zerstört worden.

Die Grünen haben ebenfalls schon in Bregenz mit zerstörten Plakaten zu tun, sagt Geschäftsführerin Jessica Bösch. “An der Arlbergstraße hat man die Plakate von uns und einer anderen Partei weggerissen. In Feldkirch kam gerade eine Meldung rein von einem beschmierten Nina-Tomaselli-Plakat.” In der SPÖ ist derzeit noch wenig bekannt. “Bei einem Plakat von Andreas Babler ist das SPÖ-Logo durchgestrichen worden”, sagt Wahlkampfleiter Philipp Kreinbucher. ÖVP-Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz sind ebenfalls keine gröberen Beschädigungen bei Wahlplakaten der Schwarzen bekannt, erklärt er auf Anfrage der VN.
Am kommenden Montag werden im ganzen Land die Plakate von Nehammer, Kickl, Babler, Kogler und Meinl-Reisinger heruntergerissen oder überklebt. Allerdings legal. Dann dominiert in Vorarlberg endgültig der Landtagswahlkampf.