Wie sich die Wahlen beeinflussen können

Politik / 27.09.2024 • 15:32 Uhr
Wie sich die Wahlen beeinflussen können

Die Nationalratswahl beeinflusst die Landtagswahl. Vor allem für die eigenen Funktionäre ist das Ergebnis wichtig.

Schwarzach Vielleicht muss sich Vorarlberg daran gewöhnen. Sollte es niemals mehr vorgezogene Neuwahlen geben, steht uns alle fünf Jahre ein Superwahljahr ins Haus: Nationalrat und Landtag innerhalb weniger Wochen. Heuer liegen zwei Wochen dazwischen. Am kommenden Sonntag findet die Nationalratswahl statt, zwei Wochen später die Landtagswahl. Für die Landesparteien kann aber schon Erstere sehr entscheidend sein. Sie könnte die Landtagswahl beeinflussen, sagt der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier.

Das gilt vor allem für jene Parteien, die vorne liegen. „Das Siegerimage und das Verliererimage sind für die Schlusswochen wichtig. Da geht es vor allem um die Wirkung auf die eigenen Funktionäre“, betont der Experte. „Die Landespolitiker müssen schon am Wahlabend Sieg oder Niederlage erklären. Da sind die Bilder dann entscheidend.“ Klar sei schon, dass die FPÖ Stimmen gewinnen und die ÖVP Stimmen verlieren werde – schon aufgrund des Ergebnisses von 2019. „Allerdings geht es darum, wer auf Platz eins über die Ziellinie geht. Auch der Kampf um Platz vier zwischen den Grünen und den Neos hat einen gewissen Wert.“

Dass sich Wählerinnen und Wähler bei der zweiten Wahl vom Ergebnis der ersten Wahl beeinflussen lassen, ist hingegen weniger wahrscheinlich. Im Englischen spricht man vom „Split-ticket-voting“. Wählerinnen und Wähler können zwischen den Wahlen unterscheiden. Vorarlberg sei da das beste Beispiel, betont Filzmaier. „Die ÖVP erzielt bei Nationalratswahlen wesentlich weniger Stimmen als bei Landtagswahlen, bei der SPÖ ist es umgekehrt.“ Der Politologe fährt fort: Noch ein Aspekt könnte die Landtagswahl beeinflussen. „Wenn Kickl gewinnt, aber niemand mit ihm koalieren möchte, könnte das der FPÖ in Vorarlberg weiteren Rückenwind bringen. Nach dem Motto: Jetzt erst recht.“ Bei Annäherungssignalen zwischen ÖVP und FPÖ werde es für Christof Bitschi hingegen schwierig, Markus Wallner weiterhin frontal anzugreifen.

In zwei Wochen wissen wir es.