Hier ist die Wahl reine Frauensache

Politik / 29.09.2024 • 10:40 Uhr
Hier ist die Wahl reine Frauensache
Mia Faltejsek, Julia Bertolini-Rümmele, Ursula Rigger, Melanie Amann, Manuela Hauser und Ingrid Preissegger (v.l.): Das Frauenteam sorgt für einen reibungslosen Wahlsonntag in Dornbirn. VN/SERRA

Im Wahllokal der Mittelschule Markt in Dornbirn ist die Wahlurne fest in Frauenhand. Seit Jahren sorgen hier engagierte Helferinnen für einen reibungslosen Ablauf am Wahlsonntag.

DORNBIRN Am Wahlsonntag ist es in der Mittelschule Markt in Dornbirn alles andere als ruhig. Wo sonst sonntägliche Stille herrscht, wird am Tag der Nationalratswahl bereits früh gearbeitet. Schon kurz nach sieben Uhr kann man hinter den großen Glasfenstern die Wahlhelferinnen bei ihren Vorbereitungen beobachten. Das Besondere an diesem Wahllokal: Hier sind ausschließlich Frauen im Einsatz.

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„Es hat sich einfach so ergeben, dass wir nur Frauen sind. Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team“, sagt Wahlleiterin Ingrid Preissegger. VN/SERRA

„Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt einen männlichen Kollegen hatten“, erzählt Wahlleiterin Ingrid Preissegger. Seit fast 40 Jahren ist die Dornbirnerin an Wahlsonntagen im Einsatz. „Es hat sich einfach so ergeben, dass wir nur Frauen sind. Wir sind mittlerweile ein routiniertes Team und es macht richtig Spaß.“ Das frühe Aufstehen am Wahlsonntag? „Wenn man weiß, dass man mit so eingespielten Kolleginnen zusammen arbeitet, fällt es einem gar nicht mehr schwer“, meint Ingrid lachend.

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Früh am Morgen sind die Frauen schon mit den Vorbereitungen beschäftigt. Punkt acht werden die Türen für die ersten Wähler geöffnet. VN/SERRA

Frischer Wind für das Frauenteam

Neben der Wahlleiterin sind an diesem Sonntagmorgen Melanie Amann, Julia Bertolini-Rümmele, Manuela Hauser und Ursula Rigger im Einsatz. Alle sind bereits seit mehreren Wahlen Teil des Teams. Kuverts werden gestapelt, Stimmzettel sortiert und Stifte geprüft – jede Kleinigkeit wird sorgfältig vorbereitet, damit um Punkt acht Uhr die ersten Wähler problemlos ihre Stimme abgeben können.

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Mit viel Engagement sorgen die Frauen für einen reibungslosen Ablauf. VN/SERRA

Für Mia Faltejsek hingegen ist es eine Premiere. Die 19-Jährige ist bei der diesjährigen Nationalratswahl zum ersten Mal als Wahlhelferin dabei. „Ich interessiere mich sehr für Politik und bin auch bei den Grünen aktiv“, erzählt sie. „Dass die Jugend politikverdrossen ist, sehe ich anders. Ich wollte aktiv mithelfen und habe mich deshalb freiwillig als Wahlhelferin gemeldet.“ Mit ihr erhält das Frauenteam eine willkommene Verstärkung.

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„Ich wollte aktiv mithelfen und habe mich deshalb freiwillig gemeldet“, sagt die 19-jährige Mia Faltejsek über ihren ersten Einsatz als Wahlhelferin. VN/SERRA

Der Wahltag beginnt

Während drinnen die letzten Handgriffe erledigt werden, warten draußen bereits die ersten Wähler. Rund 800 Wahlberechtigte sind hier an der Mittelschule Markt registriert, viele davon haben schon per Wahlkarte abgestimmt. „Die Karten sind schon da“, erklärt Melanie Amann. „Am Nachmittag zählen wir sie zusammen mit den vor Ort abgegebenen Stimmen aus.“ Auch die Wahlhelferinnen haben ihre Wahlkarten dabei. „Natürlich haben wir auch gewählt“, sagt Manuela Hauser. „Unsere Wahlkarten kommen zu den anderen und werden ganz normal mit ausgezählt. Grundsätzlich kann man seine Wahlkarte bei jedem Wahllokal abgeben.“

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Die ersten Wähler warten bereits kurz vor acht vor der Mittelschule Markt. VN/SERRA

Konzentriert bis zum Schluss

Um 13 Uhr schließen die Türen des Wahllokals in der Mittelschule Markt. Doch für das Frauenteam ist der Tag noch lange nicht vorbei. Dann beginnt der entscheidende Teil: das Auszählen der Stimmen. Auf die Frage, ob man sich währenddessen Gedanken über das Wahlergebnis macht, antworten Ursula Rigger und ihre Kolleginnen: „Wir sind so damit beschäftigt, die Stimmen korrekt auszuzählen, dass wir gar nicht über das Ergebnis nachdenken.“ Wahlleiterin Ingrid Preissegger nickt zustimmend: „Für uns ist es am wichtigsten, dass alles korrekt abläuft.“