“Was wir dringend brauchen, ist mehr Personal” – Ruth Krumpholz über die Situation von Ärzten

Politik / 09.10.2024 • 16:00 Uhr
"Was wir dringend brauchen, ist mehr Personal" – Ruth Krumpholz über die Situation von Ärzten
Noch immer können Operationen nicht im erforderlichen Umfang durchgeführt werden, weil das Personal fehlt, berichtet die Ärztin. VN

In der VN-Serie „Wähler am Wort“ im Vorfeld der Landtagswahl berichtet Primaria Ruth Krumpholz aus ihrem Alltag am LKH Bludenz. Ihre Botschaft ist klar: Es braucht dringend mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen, damit das Gesundheitssystem nicht weiter ins Wanken gerät.

Bludenz “Was soll ich sagen?“ Primaria Ruth Krumpholz (63) weiß schon gar nicht mehr, wie sie auf Fragen nach den Notwendigkeiten im Gesundheitswesen antworten soll. „Es hat sich nichts geändert. Was wir dringend brauchen ist mehr Personal, vor allem in der Pflege, und dafür müssen die Arbeitsplätze attraktiver gestaltet werden“, kleidet die am LKH Bludenz tätige Anästhesistin und Intensivmedizinerin das Anliegen an die künftig gesundheitspolitisch Verantwortlichen in klare Worte.

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"Was wir dringend brauchen, ist mehr Personal" – Ruth Krumpholz über die Situation von Ärzten

Es sei schon einiges im Tun, räumt Krumpholz ein, doch zu langsam. Noch immer sind Stationen zu, noch immer können Operationen nicht im erforderlichen Umfang durchgeführt werden, weil das Personal fehlt, besonders im Pflegebereich. Das Problem bezeichnet sie als multifaktoriell: „Zum einen gab es Veränderungen in der Pflegeausbildung, zum anderen sind viele nach der Pandemie gegangen. Diese Leute sind gar nicht mehr im System.“ Bei den Medizinern kommt noch eine schlechte Ausbildungsqualität dazu.

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Ruf nach mehr Wertschätzung

Erst jüngst haben sich Turnusärzte im Rahmen einer Befragung der Österreichischen Ärztekammer sehr negativ über die Ausbildung in den Vorarlberger Spitälern geäußert. „Das zeigt ebenfalls den dringenden Handlungsbedarf“, ergänzt Ruth Krumpholz, die Vorsitzende des Ausschusses für ärztliche Ausbildung in der Ärztekammer ist. Natürlich wären Fachärzte gerne entsprechend bezahlt, aber allein darum gehe es nicht. „Sie möchten in erster Linie gute Bedingungen mit geregelten Arbeits- und Dienstzeiten, möchten pünktlich hinauskommen“, fasst Krumpholz zusammen.

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Die Forderung nach mehr Wertschätzung bringt der erfahrene Medizinerin nur zögernd ins Spiel, weil schon so oft gesagt. Dennoch gehört es dazu: „Allen im Gesundheitssystem tätigen Beschäftigten sollte vermittelt werden, wie sehr ihre Arbeit geschätzt wird.“ Dies auch finanziell zu zeigen, darum werde man im Land nicht herumkommen.

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Zur VN-Serie “Wähler am Wort”

In der Serie „Wähler am Wort – was uns wichtig ist“ kommen Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen zu Wort, die ihre Sichtweisen, Sorgen und Wünsche an die Politik vor der Landtagswahl in Vorarlberg schildern. Die VN sprachen dabei mit Menschen wie:

  • Junge Menschen wie Sebastian Muxel, der über die angespannte Wohnsituation im Land spricht.
  • Ärztinnen und Ärzte, wie Dr. Ruth Krumpholz, die die Herausforderungen in den Krankenhäusern beschreibt.
  • Pflegekräfte, darunter Stefanie Hepberger, die aus ihrem Alltag in der psychiatrischen Pflege berichtet.
  • Lehrkräfte, die über die Probleme im Bildungssystem und den Lehrermangel sprechen.
  • Alleinerziehende, die über ihre finanziellen und familiären Herausforderungen berichten.
  • Gastronomen wie Gabriel Venturiello, der die aktuellen Schwierigkeiten in der Gastronomie beleuchtet.
  • Handwerker, die den bürokratischen Aufwand und Fachkräftemangel in ihrer Branche thematisieren.
  • Kindergartenpädagoginnen, wie Eva Hofer, die die Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung aufzeigen.

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