Förderungs-Stopp trifft Vorarlbergs Installateure hart

Vertreter der Branche und Wirtschaftskammer fordern eine rasche Erneuerung der Förderungen. Ansonsten drohe der Verlust tausender Jobs.
Schwarzach, Wien Nachdem der Topf für die aktuelle Förderperiode bereits vor einigen Wochen ausgeschöpft war, herrscht nun Gewissheit: Die Förderung des Heizkesseltauschs wird massiv heruntergefahren. Derzeit kann auch kein Antrag mehr gestellt werden, um auf eine umweltfreundlichere Variante als Öl und Gas umzusteigen. Die bisherige Bilanz: Der Tausch von 164.000 Heizungen wurde allein aus dem Bundesbudget mit bis zu 75 Prozent gefördert (darauf kommt noch eine Förderung des Landes). Mehr als eineinhalb Milliarden Euro hat die Bundesregierung dafür ausgegeben. Laut Klimaschutzministerium wurde meist eine Wärmepumpe für den Umstieg von fossilen Energieträgern gewählt.
Manfred Denk, der Bundesinnungsmeister der Heizungsinstallateure, befürchtet nun einen massiven Auftragseinbruch und warnte auf Ö1 vor dem Verlust tausender Arbeitsplätze, falls die Förderaktion nicht fortgesetzt wird. Karl-Heinz Strele kann das nachvollziehen. Er ist Geschäftsführer des Dornbirner Unternehmens Strele Installationen, das sich mit Heizung-, Solar- und Sanitärtechnik beschäftigt. Die Unsicherheiten rund um den Fördertopf des Bundes wirke sich bereits auf den Markt in Vorarlberg aus, sagt er den VN. Sein Betrieb blieb zwar bisher verschont, aber Kollegen würden ihm bereits von massiven Auftragsstornierungen berichten. “Davon sind nicht nur wir Installateure betroffen, sondern auch alle Nebengewerke: Bohrfirmen, Elektriker, Zulieferer.”

Aufträge werden zurückgezogen
Die größte Nachfrage bei der Umstellung von Öl- oder Gasheizungen auf klimafreundlichere Alternativen gab es Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Grundsätzlich wären die Fördermittel auch bis 2027 geplant gewesen, erklärt Helmut Weinwurm, Präsident der Vereinigung Österreichischer Heizungs- und Kesselindustrie (VÖK): “Allerdings kam es in der Woche vor Weihnachten zu einem nie dagewesenen Ansturm auf die Fördertöpfe, sodass diese in kürzester Zeit leergeräumt waren.” Ausschlagend dafür waren die gegen Jahresende diskutierten Reduktionen im Förderbereich, die sich nun bestätigt haben.
Weinwurm fordert Planbarkeit und Kontinuität, “auch wenn man über die Höhe der Förderanreize im momentanen budgetären Umfeld Abstriche machen wird müssen”. Der VÖK-Präsident berichtet, dass beim Einbau von Wärmepumpen und Holzkesseln in der Installationsbranche rund 40.000 Menschen in Österreich einen Arbeitsplatz finden. Zudem kämen Holz und Holzkessel überwiegend aus Österreich, die österreichischen Hersteller seien international Technologieführer. “Dringend benötigte wirtschaftliche Impulse und Klimaschutz können so kombiniert werden”, betont Weinwurm.

Gewessler: “Ideologisch getrieben und gefährlich”
Noch-Klimaministerin Leonore Gewessler reagierte erwartungsgemäß mit scharfer Kritik. Eine andere Stimme, die bei einer möglichen neuen blau-schwarzen Regierung Gehör finden könnte, kommt aus der Wirtschaftskammer. Dort wird für eine schnelle Erneuerung der Heizungstauschförderungen plädiert. Zusätzlich soll das Prozedere für Anträge auch vereinfacht werden. Denn bisher gab es neben der Bundesförderung zusätzliche Förderungen der Bundesländer. Die Höhe der Zuschüsse variierte hier. Die Bundesförderung war für Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ohnehin mit minimal 15.000 Euro finanziell interessanter als die Landesförderung mit maximal 4000 Euro im Einfamilienhausbereich.