Vor Gemeindewahl in Hard: Neues Bündnis spaltet sich von SPÖ-Liste ab

In Hard gehen frühere Mitstreiter vom Bürgermeister eigene Wege. Von Streit will niemand sprechen, alle wollen parteiunabhängig agieren.
Hard Die Gemeindewahl in Hard verspricht Spannung. Nicht nur, dass wieder vergleichsweise viele Listen antreten. Bürgermeister Martin Staudinger (SPÖ) sind auch frühere Mistreiter abspenstig geworden. Von Streit will niemand sprechen, schon gar nicht das Gemeindeoberhaupt selbst, das erneut mit „Mitanand für Hard“ reüssieren möchte. Gemeinderat Oliver Kitzke, welcher Staudingers Partei den Rücken kehrt und nun mit „Ja für Hard“ am 16. März auch als Bürgermeisterkandidat antritt, unterstreicht die Distanz von der Landes- und Bundespolitik.
“Anderer Weg”
Mit Kitzke bestätigte Fraktionsobmann Daniel-Marius Roll die Emanzipation von Staudinger. Die notwendigen Unterstützungserklärungen und die Wahlvorschläge hätten sie bei der Gemeindewahlbehörde eingebracht. Im VN-Gespräch verweist Kitzke aber darauf, dass es keinen Zwist mit dem Bürgermeister gegeben habe. „Man geht eben einen anderen Weg.“ Viele Bürgerinnen und Bürger wünschten sich einfach keine Parteipolitik. Es brauche etwas Neues, und zwar „Ja für Hard.“ „Es handelt sich um eine Liste, auf der wir nur für Hard kandidieren. Nicht für das Land, nicht für den Bund“, sagt Kitzke. Im Mittelpunkt stünde die Gemeinde, ihre Vereine, Wirtschaft, Jugend. Wer mitmachen wolle, dürfe auch bei keiner Partei dabei sein.

Schon länger bekannt ist, dass sich die ehemaligen SPÖ-Ortsparteiobleute Benno Feldkircher und Martin Kloser in Richtung der ÖVP-nahen Liste orientieren. „Zukunft Hard“ hat sich ebenfalls als überparteilich präsentiert, Gemeinderat René Bickel (Harder Volkspartei) will das Bürgermeisteramt von Staudinger zurückerobern. Es sei gelungen, Harderinnen und Harder aus allen Bereichen und verschiedenen beruflichen Hintergründen zur Mitarbeit zu bewegen, erläuterte Bickel unlängst. Daneben treten nach bisherigem Stand FPÖ, Grüne und Neos in der Seegemeinde an.

Bürgermeister zuversichtlich
Staudinger will die Abkehr von seiner Partei nicht überbewerten. Feldkircher und Kloser, beides frühere Bürgermeisterkandidaten, seien schließlich seit Jahren nicht mehr dabei. Und Roll und Kitzke wollten eben ein neues Projekt ins Leben rufen. „Wir haben eine bunte Liste, quer durch alle Altersgruppen“, erläutert der Gemeindechef. Auch er unterstreicht die Überparteilichkeit von „Mitanand für Hard“ – selbst wenn klar sei, dass er persönlich aus der SPÖ komme. Staudinger zeigt sich zuversichtlich. Viel sei in den letzten fünf Jahren realisiert worden, etwa in der Kinderbetreuung und gefördertes Wohnen. Zudem thematisiert er „das Riesenprojekt Strandbad.“ Gleichzeitig sei die Budgetsanierung gelungen. Er betont: „Ich möchte auch in den nächsten fünf Jahren viele Sachen anpacken.“
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Lange Zeit stellte die ÖVP den Bürgermeister in der Seegemeinde mit ihren knapp über 13.700 Einwohnerinnen und Einwohnern. Das änderte sich 2020. In der Stichwahl triumphierte Staudinger gegen Amtsinhaberin Eva-Maria Mair. In der Gemeindevertretung verfügt die Volkspartei aktuell einen Sitz mehr als „Mitanand für Hard.“