TBC-Untersuchungen: 28 Rinder infiziert

Verstärkter Abschuss von Rotwild soll Entspannung bringen. Fast zehn Prozent des untersuchten Rotwilds positiv getestet.
Bregenz Die Tuberkulose-Untersuchungen an Vorarlberger Rindern sind überwiegend abgeschlossen. Von 9000 Untersuchungen endeten in Vorarlberg bislang 28 mit einem positiven Ergebnis. Das heißt, 0,3 Prozent der Tests offenbarten eine Infektion. Das hat der für Landwirtschaft zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) am Mittwoch bekannt gegeben. Aktuell sind zwölf Betriebe im Land gesperrt. Der Abschuss von Rotwild wurde erhöht.
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Zwölf Betriebe gesperrt
Vorarlberg kämpft schon seit mehreren Jahren mit Tuberkulose-Erkrankungen von Rindern. Deshalb wird ein jährliches Monitoring mit TBC-Untersuchungen durchgeführt. In diesem Jahr war eine Häufung von Fällen festgestellt worden, erstmals wurden auch zwei Personen positiv auf den Tuberkuloseerreger getestet. Erkrankt sind die beiden Betroffenen aber nicht.

Derzeit sind zwölf Betriebe gesperrt, darunter vier in der Region Bregenzerwald, einer im Unterland und sieben im südlichen Landesteil. “Wir hatten schon Jahre, in denen mehr Betriebe als heuer gleichzeitig gesperrt waren”, erklärt Landesveterinär Norbert Greber fest.
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Entwarnung gab es im Fall jenes Hofes in Schwarzenberg, dessen gesamter Tierbestand getötet werden musste. Von über 800 untersuchten Kontakttieren seien nur fünf positiv getestet worden, eine Weiterverbreitung habe also nicht stattgefunden, hieß es. Der Fall gilt nunmehr als abgeschlossen.
Rotwild als Schlüssel
Als Schlüssel in der TBC-Bekämpfung bei Rindern gilt die Regulierung des Rotwildbestands. Denn das Tuberkulose-Bakterium wird in den allermeisten Fällen vom Rotwild auf die Kühe übertragen.

Im Rotwildbestand im Gebiet Bezau-Schönenbach wurden bereits in den vergangenen Jahren mit steigender Tendenz TBC-Fälle bei Rotwild festgestellt. Obwohl der Abschuss massiv erhöht wurde, nahm die Anzahl der Fälle stetig zu, zuletzt um 20 Prozent. Aus diesem Grund werde in diesem Gebiet noch heuer ein Bekämpfungsgebiet gemäß Rotwild-TBC-Verordnung eingerichtet, so Gantner. Infektionen bei Rotwild traten erstmals auch südlich der Ill auf. Mittlerweile wurden landesweit mehr als 900 Stück Rotwild untersucht, davon wurden 85 positiv getestet.
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Seitens der Landwirtschaft kündigte Kammerpräsident Josef Moosbruger eine Reihe von Maßnahmen zur TBC-Bekämpfung an. Dazu gehört der Verzicht auf Frühjahrsviehausstellungen und überregionale Schauen. Zudem werden Rinder und Kühe vor den Viehversteigerungen freiwillig untersucht.

Grünen-Landwirtschaftssprecherin Christine Bösch-Vetter fordert, die Wildtierfütterung “zeitgemäß und naturnah” auszurichten: “Ansonsten werden wir die Situation in den Risikogebieten nicht in den Griff bekommen.”