Stichwahl unter neuen Vorzeichen in Hard

Politik / 16.03.2025 • 19:57 Uhr
Martin staudinger, rene bickel
René Bickel (links) und Martin Staudinger müssen sich ein weiteres Mal messen. VN/Rauch

Durch eine Stichwahl kam Martin Staudinger vor fünf Jahren ins Amt. 2025 muss er sich wieder einem zweiten Wahlgang stellen.

Hard Um 13 Uhr schlossen hier die Wahllokale die Türen. Dennoch waren am Nachmittag nur vereinzelt Leute am See. Zu unsicher war das Wetter, die Eisdielen blieben ebenfalls geschlossen. Wolkenverhangen blieb der Wahlsonntag auch für die Sozialdemokraten in Hard.

Wahlsonntag Hard
René Bickel war die gute Stimmung anzumerken. VN/Rauch

Gegen 16 Uhr ergaben die ersten Sprengelergebnisse das erste Bild. Auf dem Gang vor dem Wahllokal war die Tendenz schnell erkennbar: Immer besser gelaunt präsentierte sich René Bickel, Spitzenkandidat der Volkspartei, wenn er für ein Telefonat schnell über den Gang eilte, immer lockerer wurden die Gespräche auf dem Gang mit den Weggefährtinnen und -gefährten. Weder er noch Wahlleiter und Bürgermeister Martin Staudinger (SPÖ) ließen sich in die Karten blicken, doch es war recht klar: Die Volkspartei konnte nicht nur Platz eins in der Gemeindevertretung verteidigen, sondern auch Staudinger in eine Stichwahl zwingen.

Wahlsonntag Hard
Oft ging das Telefon bei René Bickel. Dem Tonfall waren die guten Nachrichten anzumerken. VN/Rauch
Wahlsonntag Hard
Martin Staudinger zeigte sich bewusst entspannt. Beide müssen sich nun noch zwei Wochen Wahlkampf stellen. VN/Rauch

Letzteres war nicht ganz überraschend, traten in Hard doch sechs Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters an. Den ersten Wahlgang mit einer Absoluten zu verteidigen, war mehr Hoffnung als Erwartung. Daher wenig überraschend, dass gerade die Direktwahlergebnisse in Bregenz und Bludenz – in beiden Städten konnte der Bürgermeister durch eine Absolute eine Stichwahl vermeiden – zum Gesprächsthema wurde, sobald man vor den Besprechungsraum trat, in dem die Wahlbehörde noch die Vorzugsstimmen auszählte.

Wahlsonntag Hard
Ab 16.40 Uhr kommen die ersten Wahlurnen zur Auszählung der Vorzugsstimmen an. VN/Rauch

Gegen 18.40 Uhr war es dann klar: Die Harder Volkspartei nähert sich wieder alten Höhenwerten an, in der Gemeindevertretung erreichten sie 38 Prozent. Die SPÖ verlor an die vier Prozent und kam auf rund 24 Prozent zum Liegen. Bei der Direktwahl zum Bürgermeister hatte Staudinger mehr, Bickel weniger Rückhalt wie seine Partei. Dennoch: Bickel liegt mit 34 Prozent knapp vier Prozentpunkte vor Staudinger, der 29 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte.

Wahlsonntag Hard
Nach und nach trudeln über die folgenden eineinhalb Stunden die verschiedenen Sprengel ein. VN/Rauch

2020 kam die Volkspartei in der Bodenseegemeinde auf 30,17 Prozent, dicht gefolgt von Staudingers Liste mit 27,99 Prozent. Fünf Jahre später kam mit „Ja für Hard“ eine Abspaltung dieser Staudinger-Liste als Neuling auf den Wahlzettel. Sie wird in der Gemeindevertretung ein Mandat erhalten, auch die Neos haben ein Mandat – und beerben damit die Harder Liste, die auf zwei Mandate kam.

Das Ergebnis in Hard live auf Sendung:

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Immerhin ist die Stichwahl für Staudinger kein neues Terrain: 2020 kam er beim ersten Wahlgang auf 35,4 Prozent – aber immerhin auf Platz eins der Wählergunst. Diesen konnte er in der Stichwahl mit 67,06 Prozent verteidigen – damals war er jedoch der Herausforderer, der eine noch relativ jung gediente Amtsverteidigerin ablöste. In zwei Wochen geht er als besagter Amtsverteidiger in die Stichwahl und nicht als Herausforderer.