Korrektur bringt neue Mandatsverteilung in Hohenems

Politik / 19.03.2025 • 13:24 Uhr
Korrektur bringt neue Mandatsverteilung in Hohenems
Die Ehrenamtlichen und Gemeindebediensteten mussten viele Tausend Stimmen auszählen. In Bregenz bei einem Kandidaten sogar mehrere Vorzugsstimmen. VN/Steurer

In Bregenz hatten die Wählerinnen und Wähler einen kuriosen Stimmzettel in der Hand.

Bregenz, Hohenems Da musste noch einmal einiges korrigiert werden. Wie der “Standard” berichtete, mussten in zumindest sieben Kommunen im Land die Vorzugsstimmenergebnisse korrigiert werden. In manchen davon rückten deshalb neue Kandidatinnen und Kandidaten in die Gemeindevertretung. Dies sind allerdings nicht die einzigen nötigen Korrekturen. In Bregenz geschah ein Fauxpas beim Druck des Stimmzettels. Und in Hohenems musste sogar die Mandatszuteilung nachträglich korrigiert werden.

Die Grünen sind in Hohenems jetzt auch in Mandatszahlen die zweitstärkste Partei. Nachdem noch einmal nachgezählt wurde, wanderten nachträglich 107 Stimmen zur Partei. Damit steht nun fest, dass 974 Hohenemserinnen und Hohenemser die Grünen gewählt haben. Verlierer der Nachzählung sind die Neos. Den Pinken gehen 161 Stimmen verloren, statt 368 haben sie nur 207 Stimmen erreicht. Damit wandert in der Stadtvertretung ein Mandat von den Neos zu den Grünen. Die Grünen halten nun bei sechs Mandaten – bei 18 für die FPÖ, fünf für die ÖVP, vier für Ems isch üsr und je eines für Neos, Emser Liste und SPÖ. Zwar keine Mandate, aber Stimmen gewinnt auch die Emser Liste durch die Nachzählung. Und zwar zehn Stück. Der SPÖ werden noch einmal 22 Stück abgezogen. Somit liegt die Emser Liste nun bei 180 und überholt die SPÖ, die noch 160 Wählerinnen und Wähler hat. Auch Ems isch üsr ist noch einmal stärker geworden. Die Liste von Bernhard Amann gewinnt noch einmal 66 Stimmen und hält nun insgesamt bei 702 Stimmen.

Gemeindewahlen Hohenems
Maria Benzer darf sich mit ihren Grünen über ein sechstes Mandat freuen. VN/Serra

Draufgekommen ist man, weil in Wahlsprengel 1 die Neos plötzlich fast 200 statt 30-40 Stimmen hatten. Der Hohenemser Stadtamtsdirektor Markus Kranz erläutert die Gründe: “Bei der Niederschrift der Ergebnisse, die vom Sprengel in Papierform gekommen sind, hat es den Fehler gegeben.” Und zwar sei es üblich, dass die Ergebnisse in der Reihenfolge aufgeschrieben werden, in der die Parteien auf dem Stimmzettel stehen. In Sprengel 1 ist man da aber durcheinander gekommen. “So wurden zum Beispiel irrtümlich grüne Stimmen bei den Neos eingetragen. Die Quersumme hat immer gestimmt, darum hat nichts aufgeblinkt”, schildert Kranz. Am nächsten Tag ist es aber sofort korrigiert worden, mittlerweile wurde auch das richtige Ergebnis kundgemacht.

Kurioses gibt es auch in Bregenz. Dort diskutierten Amt und Neos länger über die Jobbezeichnung des Drittplatzierten Alexander Wassel. Der ehemalige Handballprofi wurde auf dem Stimmzettel schließlich als “Regulatory Affairs Consultant” beschrieben. Und zwar in einer neuen Zeile. Das Problem: Pro Zeile waren zwei Vorzugsstimmen-Felder abgedruckt. Die Wählerinnen und Wähler könnten Wassel also vier Vorzugsstimmen geben. Die Stimmzettel wurden aber nicht noch einmal gedruckt, auch jetzt ist der Fauxpas nicht relevant; die Neos erreichten in Bregenz nur ein Mandat, das sowieso an Spitzenkandidat Michael Sagmeister geht. Zudem sei hier das Gesetz klar, klärt Martina Schönherr, Wahlleiterin im Landhaus, auf. Bei mehr als zwei Vorzugsstimmen werden die anderen einfach nicht gewertet.

Korrektur bringt neue Mandatsverteilung in Hohenems

Laut “Standard” mussten in Klaus, Rankweil, Wolfurt und Nenzing die Vorzugsstimmen nachgereicht werden. In Bartholomäberg, Brand und Lauterach habe man sich zudem bei den Wahlpunkten verrechnet. Alles ist bereits korrigiert worden.

Zumindest bisher scheinen die Kandidatinnen und Kandidaten mit der Auszählung zufrieden zu sein. Im Landhaus ist noch keine Beschwerde eingelangt. Die Parteien haben ab dem Zeitpunkt drei Tage Zeit, an dem das Ergebnis kundgemacht wurde. In manchen Gemeinden läuft die Frist also erst seit gestern.