Der Gemeindesekretär in Egg steigt auf

Die Gemeindevertretung kommt am 11. April zusammen und wählt den neuen Bürgermeister. Marc Meusburger soll es werden.
Egg Geplant war es eigentlich nicht, sagt Marc Meusburger. Denn die logische Nachfolge für den langjährigen Bürgermeister Paul Sutterlüty in Egg wäre Vizebürgermeisterin Carmen Willi gewesen. Nun kommt der Gemeindesekretär aller Voraussicht trotzdem zum Zug. Denn: Carmen Willi möchte Volksschuldirektorin bleiben. Gleichzeitig soll sie aber das Amt der Vizebürgermeisterin behalten. So lautet der offizielle Vorschlag der Egger und Großdorfer Liste. Offiziell entschieden wird darüber aber erst am 11. April bei der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung.
Über 1000 Vorzugsstimmen
In Egg stand am 16. März nur eine Liste zur Wahl. Mit 1031 Vorzugsstimmen schaffte es Marc Meusburger auf Rang eins, gefolgt von Carmen Willi mit 853 und Christian Troy mit 367 Vorzugsstimmen. Insgesamt waren in Egg 2937 Personen wahlberechtigt, knapp 54 Prozent von ihnen gingen zur Wahl. Je zwei Vorzugsstimmen pro Kandidat oder Kandidatin sind möglich.

Erfahrung in der Gemeinde
Meusburger arbeitet seit Dezember 2020 in der Gemeinde. “Damals wurde ich als Projektkoordinator für gemeindeeigene Projekte eingestellt.” Genau ein Jahr später war der heute 35-Jährige schon Gemeindesekretär. Gerne erinnert er sich an die Fertigstellung der Kleinkindbetreuungseinrichtung Bienenhaus zurück oder an die Umsetzung des neuen Busbahnhofs. Auch in Zukunft hat Meusburger vieles vor. “Ich habe schon einige Pläne. Dadurch, dass ich bereits vier Jahre in der Marktgemeinde arbeite, kenne ich die Abläufe und auch die Themen, die anstehen.” Konkreter wird Meusburger nicht. Er wolle der Gemeindevertretung und der Sitzung am 11. April nicht vorgreifen.

Wählt die Gemeindevertreter den 35-Jährigen dann zum Bürgermeister, folgt am 15. April die Angelobung von Meusburger und Vizebürgermeisterin Willi durch den Bezirkshauptmann im Landhaus. Dann sind sie offiziell im Amt.
Mit der 44-jährigen Carmen Willi bleibt eine bereits erfahrene Gemeindepolitikerin im Führungsteam. 2015 trat sie erstmals bei den Gemeindevertretungswahlen an. 2016 hätte sie als Nachfolge von Theresia Handle antreten sollen, die ihr Amt als Bürgermeisterin niederlegte. Willi zog ihre Kandidatur allerdings nach Anfeindungen zurück. Insbesondere die Tatsache, dass eine Mutter mit drei kleinen Kindern Bürgermeisterin werden möchte, habe für viel Unverständnis gesorgt. Die Anwürfe sorgten über die Landesgrenze hinaus für Aufregung.
Willi blieb der Politik dennoch erhalten. Als Vizebürgermeisterin kümmerte sie sich um durchaus öffentlich wirksame Agenden, unter anderem im Ausschuss für Soziales und Generationen sowie für Finanzen.

Für Paul Sutterlüty endete mit der Wahl am 16. März nun eine Ära: „Ich bin seit 30 Jahren in der Gemeindevertretung und Finanzreferent, seit neun Jahren Bürgermeister. Ich gehe wieder zu hundert Prozent zurück in meine Rechtsanwaltskanzlei. Neun Jahre als Bürgermeister sind genug“, sagt er im Jänner den VN. Daran, dass eine geeignete Nachfolgerin oder ein geeigneter Nachfolger gefunden wird, hatte er keine Zweifel.