Duell um Hard: Von “Ich Ich Ich”, Strandbad und Bier

Politik / 27.03.2025 • 18:27 Uhr
Duell um Hard: Von "Ich Ich Ich", Strandbad und Bier
Viel Einigkeit herrschte zwischen René Bickel (l.) und Martin Staudinger (r.) bei der Wahldiskussion nicht.⇒VN/STeurer

Martin Staudinger und René Bickel liefern sich eine hitzige Diskussion zur Stichwahl in Hard.

Hard Wenn sich Martin Staudinger und René Bickel gegenseitig loben sollen, geht das nicht gut. Das zeigte die VN-Wahldiskussion zu Hard. Staudinger ist Bürgermeister und will es bleiben. Sein Herausforderer Bickel möchte ihm das Amt streitig machen. Die beiden lieferten sich einen Schlagabtausch, der bereits bei der Frage beginnt, warum keiner von ihnen mit einer Partei in Verbindung gebracht werden möchte. 

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“Ich habe vor fünf Jahren begonnen zu sagen, ich öffne unsere Bewegung für Leute ohne Pateihintergrund oder -mitgliedschaft. Es geht darum, etwas für eine möglichst breite Mehrheit weiterzubringen”, sagt Staudinger. “Dieses Konzept hat René sehr gut kopiert.” Das hört Bickel nicht gerne. “Nein, das haben wir nicht kopiert.” Seine Liste “Zukunft Hard” sei offen und vereine die besten Köpfe. “Der Name von dir Martin lautet ‘Mitanand für Hard’.” Damit sei er gescheitert, erinnert Bickel an Abspaltungen von Staudingers Fraktion. Außerdem: Höre man dem Bürgermeister zu, höre man immer nur “Ich Ich Ich”. Staudinger widerspricht. Nicht zum letzten Mal.

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Martin Staudinger möchte Harder Bürgermeister bleiben. VN/Steurer

Prüfungszeit

Zu den Finanzen folgt der nächste Schlagabtausch: Bickel will nichts davon wissen, dass die ÖVP Hard an den finanziellen Abgrund getrieben habe. Vielmehr hätte sich die Lage unter dem neuen Bürgermeister verschlimmert. Bickel nennt einige Zahlen und betont, dass unbedingt neue Einnahmen generiert werden müssten. Die Kommunalsteuer sei ein wichtiger Hebel. “Weißt du, wie viel Volumen das Budget von Hard hat?”, prüft Staudinger. Bickel: “Ja, das weiß ich.” Staudinger: “Wie viel?” Bickel: “40 Millionen.” Staudinger: “53 Millionen.” Der Bürgermeister bleibt dabei, dass sich die finanzielle Situation unter seiner Ägide verbessert habe. Jeder könne das auf “offenerhaushalt.at” nachlesen. Kennzahlen und Gesamtnote seien vor fünf Jahren sehr schlecht gewesen. “Jetzt sind sie relativ gut.” Darauf ausruhen könne man sich aber nicht.

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René Bickel schaffte es bei der Bürgermeisterdirektwahl auf den ersten Platz. VN/Steurer

Bickel sieht noch Potenzial bei der Wirtschaft: Leerstand in Angriff nehmen, neue Gewerbegebiete erschließen, den Hafen besser nutzen, … “Beim Strandbad hätten wir Dinge vielleicht anders, finanziell schonender machen können.” Staudinger grätscht dazwischen. “Was hätten wir beim Strandbad weglassen sollen?”, fragt er ohne eine Antwort abzuwarten und spricht weiter: “Du wolltest die alten Becken lassen. Die waren desolat und nicht mehr genehmigungsfähig.” Das hätte niemals funktioniert, betont der Bürgermeister. Auch das Heaven7 wäre unter einem Bürgermeister Bickel nicht möglich gewesen, ist Staudinger überzeugt. Bickel widerspricht: “Wir haben uns dafür stark gemacht.” Der Bürgermeister: “Du hast gefordert, man soll das alte Seerestaurant im Strandbad stehen lassen.” 

Rhetorik und Bier

Weder Schlagabtausch noch Diskussion gab es bei der Frage nach dem wichtigsten Projekt für Hard: Das Seniorenhaus am See müsse rasch gebaut werden, sagen beide.

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VN-Politikchef Michael Prock diskutierte mit Bickel und Staudinger. vN/Steurer

Und wie sieht es nun mit dem Lob für den jeweils anderen aus? “Ich schätze an Martin Staudinger, dass er es doch immer wieder schafft, mit seinem politischen und rhetorischen Talent, die Dinge so zu lenken, dass sie für ihn positiv aussehen”, sagt Bickel. Und Staudinger: “Ich schätze an René Bickel, dass er ein lustiger Kerl ist, mit dem man gut ein Bier trinken kann, aber als Bürgermeister muss man halt auch nüchtern Entscheidungen treffen, mit Kompetenz und mit Verantwortung”.

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