“Mitten im Wald ein Klo, das finde ich schon skurril”
Lochauer Stichwahl-Kandidaten standen sich im Duell gegenüber.
Lochau Wahlen sind nichts fürs Klo. Sie sind das Herzstück der Demokratie. Aber manchmal dreht sich selbst eine Wahlauseinandersetzung um Toiletten. Zum Beispiel bei der VN-Wahldiskussion zusammen mit VOL.at und Ländle TV in Lochau zwischen den Stichwahl-Kandidaten Frank Matt und Stephan Schnetzer.
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Den thematischen Auftakt macht jener Ort, an dem diskutiert wird: die Alte Fähre; ein emotionsgeladenes Thema und ein “Wahrzeichen von Lochau”, wie Bürgermeister Frank Matt hinzufügt. Was damit geschehen soll, sei offen. Der Betrieb sei zwar für zehn weitere Jahre bewilligt worden. “Was danach passiert, muss gemeinsam mit der Gemeindevertretung entschieden werden. Derzeit ist alles offen.” Herausforderer Stephan Schnetzer fordert mehr Klarheit und einen langfristigen Plan. “Damit wir nicht in 30 Jahren dieselbe Diskussion wieder führen. Mir ist die Euregia als Ersatz schlicht zu groß. Das passt nicht zu Lochau.”
Halle soll her
Dem Schiff geht es wie der Mehrzweckhalle: Zukunft ungewiss. Noch immer fehlt eine Halle für Veranstaltungen, Schulen und Vereine. Schnetzer hofft auf eine schnelle Lösung. “Es ist Zeit, dass wir das endlich auf Schiene bringen.” Auch für Matt ist eine Umsetzung längst überfällig. “Es freut mich, dass der ÖVP-Kandidat jetzt auch auf dieses Thema aufgesprungen ist.” Weniger Einigkeit herrscht bei den Finanzen. Für Matt steht Lochau finanziell gut da. Die Einnahmen seien gestiegen, die Verschuldung gesunken. Anders sieht es Schnetzer. Er hält die Finanzen für grenzwertig und glaubt der Statistik des Bürgermeisters nicht.
Einen Konflikt lösen auch die Toiletten aus. Matt zitiert aus dem ÖVP-Wahlprogramm: Einer der Schwerpunkte sei es, WC-Anlagen bei den Wanderwegen zu bauen. Man habe 40 Kilometer Wege in Lochau. “Das finde ich schon skurril. Mitten im Wald ein Klo. Da habe ich ganz andere Prioritäten.” Das Geld müsse für Vereine und Bevölkerung eingesetzt werden. Schnetzer verteidigt sich: “Wir haben uns für die Toiletten-Evaluierung im Naherholungsgebiet ausgesprochen.” Eine funktionierende Infrastruktur sei notwendig.