Grüne wollen Grünzone in der Landesverfassung

Auch der Bregenzerwald soll Teil der Landesgrünzone werden.
Hohenems Zehn Jahre lang waren die Vorarlberger Grünen in der Landesregierung. Jetzt sind sie die stärkste Oppositionspartei und als solche fürchten sie um den Bodenschutz im Land. “Unter der ÖVP und FPÖ geraten unsere Naherholungsgebiete und fruchtbaren Böden zunehmend unter Druck. Unsere Böden sind Lebensgrundlage, Klimaschutz und Heimat – wir können es uns nicht leisten, auch nur einen Quadratmeter zu verlieren”, betonte Landtagsabgeordneter Bernhard Weber bei einer Pressekonferenz in Hohenems. Er und seine Abgeordnetenkollegin Christine Bösch-Vetter haben deshalb mehrere Vorschläge parat.
So soll in der Landesverfassung stehen, dass nachträgliche Umwidmungen und Entnahmen aus der Grünzone nur mit verpflichtender Kompensation möglich sind. Weber ist überzeugt: “Die Landesgrünzone ist unsere grüne Lunge. Sie ist zu wichtig, um parteipolitischen oder wirtschaftlichen Interessen zum Opfer zu fallen. Es geht um nichts Geringeres als unsere Lebensgrundlage. Deshalb gehört ihr Schutz in die Verfassung.” Er ärgert sich darüber, dass die Landesregierung aktuell 10,5 Hektar bebaute Grundstücke aus der Grünzone entnehmen möchte, dies aber nicht kompensiert. Die Entnahme ist nach einem VfGH-Erkenntnis nötig.
Bösch-Vetter fordert zudem, dass die Grünzone auf das Leiblachtal und den Bregenzerwald ausgedehnt wird. “Ohne Land keine Landwirtschaft. Wer die Selbstversorgung sichern will, muss unsere Äcker und Wiesen schützen – auch im Bregenzerwald.” Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die regionale Lebensmittelversorgung ist. “Eine starke, regionale Landwirtschaft ist kein Luxus, sondern ein strategischer Pfeiler unserer Versorgungssicherheit”, sagt Bösch-Vetter.
Weber und Bösch-Vetter kündigen weitere Aktionen zum Bodenschutz an. Den Auftakt macht ein Landtagsantrag zum Bodenschutz.