Happy End! Rondo Ganahl bekommt nach zehn Jahren Betrugsmillionen zurück

Politik / 11.04.2025 • 06:30 Uhr
In Frastanz wartet man immer noch auf das eigene Geld.
Laut “profil” hat Rondo Ganahl am 17. März 2025 das Geld zurück erhalten. VN/Dünser

Lange hat es gedauert, eine Gesetzesänderung macht es jetzt möglich: Der Vorarlberger Konzern Rondo Ganahl kommt wieder an seine Millionen, wie das Nachrichtenmagazin “profil” berichtet.

Frastanz Fast zehn Jahre ist es her, als eine Mitarbeiterin der Firma Rondo Ganahl in Frastanz eine E-Mail des Vorstandsvorsitzenden erhält. Ein geheimer Firmenkauf stünde an, 3,79 Millionen Euro müssten sofort auf ein chinesisches Konto überwiesen werden. Als kurz darauf ein vermeintlicher Anwalt anruft und den Sachverhalt schildert, schnappt die Falle zu. Kurz nach der Überweisung werden alle Beteiligten stutzig: Da stimmt etwas nicht. Und tatsächlich: Rondo Ganahl wurde Opfer eines Betrugs. Seitdem kämpft die Firma darum, wieder an das Geld zu gelangen. Jetzt hat sie es zurückbekommen. Möglich macht das eine Gesetzesänderung, wie das Nachrichtenmagazin “profil” berichtet.

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Eigentlich war Rondo Ganahl sehr schnell. Noch am Tag des Betruges, am 23. Dezember 2015, erstattete das Unternehmen Anzeige. Wenige Tage später wird das Geld in China eingefroren. Doch das Prozedere zieht sich. Erst am 13. Mai 2019 wandert das Geld zurück nach Österreich, auf ein Konto des Oberlandesgerichts. Und dort bleibt es liegen. Das Problem: Laut Gesetz dürfen Gegenstände und Vermögen beschlagnahmt werden. Sie sollen per „Ausfolgung“ auch schnell zurückgegeben werden können. Ausfolgungen sind gesetzlich aber nur für Gegenstände vorgesehen, nicht für virtuelles Vermögen. Also: Geldscheine können zurückgegeben werden. Virtuelles Geld auf Konten hingegen nicht.

Nicht nur Rondo Ganahl ist 2015 Opfer der Betrugsmasche mit dem Namen „Fake President-Fraud“ geworden. Dem oberösterreichischen Unternehmen FACC wurden mit rund 40 Mails am Ende 50 Millionen Euro abgeknöpft. Von FACC waren aber nur noch 10,8 Millionen Euro zu finden. Auch dieses Geld wanderte nach Österreich – und blieb auf den Konten der Republik.

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Ende 2024 haben die früheren Regierungsparteien die Strafprozessordnung geändert. Eigentlich wegen der Handysicherstellung. Allerdings fügten die Parteien auch im relevanten Paragrafen zu den Gegenständen die Worte “und Vermögenswerte” an. Das hat gereicht. FACC und Rondo Ganahl haben ihre Millionen wieder erhalten.