Grüner Zehn-Punkte-Plan für die Kinder im Land

Politik / 17.06.2025 • 17:42 Uhr
Eva Hammerer und Christine Bösch-Vetter Die Grünen Landtag
Eva Hammerer (links) und Christine Bösch-Vetter präsentierten am Dienstag ihren Zehn-Punkte-Plan als Reaktion auf das Bildungsmonitoring des Landes. Grüne

Grüne erneuern Forderungen nach Ganztagsschulen und möchten gratis Kinderbetreuung.

Bregenz Seit vielen Jahren diskutiert die Vorarlberger Landespolitik über gratis Kinderbetreuung. Auch als die Grünen in der Regierung saßen, forderten SPÖ und Neos regelmäßig, dass Kinderbetreuung kostenlos wird. Die Grünen selbst bejubelten die soziale Staffelung, gratis für alle wurde es nie. Jetzt ist es anders. Die Vorarlberger Grünen sitzen in der Opposition und steigen in den Kanon ein: Kinderbetreuung müsse kostenfrei werden. Das ist einer von zehn Punkten, die die nunmehrige Oppositionspartei am Dienstag präsentierten, als Lehren aus dem Bildungsmonitoring der Landesregierung.

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Rund die Hälfte aller Kinder wachsen unter Risikofaktoren auf. Also etwa mit Erziehungsberechtigten, die höchstens einen Bildungsabschluss haben. Oder eine andere Nationalität. Oder arbeitslos sind. Diese Haushalte bringen statistisch gesehen ein höheres Risiko in der Bildungskarriere. Vor allem die Sprache sei der Schlüssel, betont Landtagsabgeordnete und Parteichefin Eva Hammerer. Und da sieht sie großen Handlungsbedarf. Fast ein Viertel der drei- bis fünfjährigen benötige gezielte Deutschförderung, führt sie aus. “Nur 20 Prozent dieser Kinder gelingt es, den Status ‘kein Förderbedarf’ zu erreichen”, fährt sie fort. “80 Prozent holen das Sprachdefizit nicht auf.” Deshalb benötige es mehr Pädagoginnen, mehr Sprachförderung und Sozialarbeit an Kindergärten.

Das Monitoring zeige zudem, dass an höheren Schulen der Anteil von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache sinkt, betont Abgeordnete Christine Bösch-Vetter. Allerdings hätten auch Kinder mit Deutsch als Erstsprache immer größere Sprachprobleme. “Vorarlberg hat die wenigsten ‘sehr gut’ und die meisten ‘Nicht genügend’ im Bundesländervergleich der AHS und BHS.” Deshalb sollten ganztägige Schulformen ausgebaut und die gemeinsame Schule eingeführt werden. Weitere Punkte: Ein zweiter Ausbildungsstandort für Elementarpädagogik, einheitliche ganzjährige Kindergartentarife, Strukturelle Förderung von Bewegung, Musik und Kunst, Ausweitung von “Kinder.Essen.Ghörig” auf alle Betreuungseinrichtungen und mehr Schulsozialarbeit.