Trotz hohem Verkehrsaufkommen: Wie Busse schneller vorankommen sollen

Politik / 25.08.2025 • 10:58 Uhr
Aufgrund eines VfGH-Urteils musste das Alter für die Seniorenermäßigung angeglichen werden.  VN/Steurer
Busse werden an einigen Stellen im Rheintal ausgebremst. VN/Steurer

Studie identifiziert 30 Problembereiche, wo es häufig zu Verspätungen kommt und zeigt Verbesserungspotenzial auf.

Schwarzach Im Rheintal gibt es einige Stellen, an denen Busse nicht so schnell sind, wie sie das eigentlich sein könnten. Dadurch kommt es mitunter zu Verspätungen. Insgesamt identifiziert eine von der Landesregierung in Auftrag gegebene Studie 30 Problembereiche. “Um das Angebot auch künftig attraktiv zu gestalten, sind aufgrund der dichten Bahntakte sehr schlanke Bus-Bahn-Anschlüsse erforderlich. Dafür braucht es unter anderem eine hohe Fahrplanstabilität der Buslinien”, heißt es in dem nun vorliegenden Endbericht “Busbeschleunigung Oberes und Unteres Rheintal.” Das Projektteam prüfte 20 Verbesserungsmaßnahmen. Zwei gelten als umgesetzt, weitere zwei werden derzeit bearbeitet.

Längere Grünphasen

Als Beschleunigungsmöglichkeiten kommen im Bericht ein eigener Fahrstreifen, eine sogenannte Pförtneranlage oder eine Anpassung der VLSA, also der Verkehrslichtsignalanlage, infrage. Vereinfacht gesprochen bedeutet das, dass die Ampeln verkehrsbedingt so gesteuert werden können, dass Busse schneller vorankommen. Eine Pförtneranlage gibt dem Bus per Signalanlage den Vorzug: Der Verkehr wird angehalten, der Bus kann in die dadurch entstehende Lücke einfahren.

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Anmerkung: Die Problembereiche wurden in Kategorien von A bis E eingeteilt. Kategorie A hat die höchste Priorität, Kategorie E die niedrigste. In den 30 wichtigsten Problemstellen findet sich E nicht. A ist rot markiert, B orange, C blau und D grün.

Mögliche weitere Optionen wären auch die Neuplanung einer Kreuzung, die Halteposition des Busses auf der Fahrbahn oder geänderte Bodenmarkierungen. Meistens sind Landesstraßen betroffen, geplante Maßnahmen strahlen zum Teil aber auch in das niederrangige Straßennetz aus, heißt es im Bericht.

Trotz hohem Verkehrsaufkommen: Wie Busse schneller vorankommen sollen
Quelle: “Busbeschleunigung Oberes und Unteres Rheintal. Maßnahmenplan Endbericht”

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Ein Sprecher des für die Verkehrsagenden zuständigen Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ) sagt, dass Busbeschleunigungen grundsätzlich überall dort, wo sie “aus Kosten-Nutzen-Gründen Sinn machen” umgesetzt würden. Er nennt zwei Maßnahmen, die derzeit bearbeitet werden, und zwar beide in Dornbirn. Auf der Haselstauderstraße bei der Kreuzung Stiglingen soll es heuer zu Verbesserungen kommen. Der Bericht nennt hierfür eine optimierte VLSA-, also nachgebesserte Ampelsteuerung. Für die Baumeisterarbeiten an den Ampelanlagen läuft dem Land zufolge die Ausschreibung, Baubeginn könnte im Oktober sein.

Trotz hohem Verkehrsaufkommen: Wie Busse schneller vorankommen sollen
Quelle: “Busbeschleunigung Oberes und Unteres Rheintal. Maßnahmenplan Endbericht”

Fremdgrund notwendig

Ein bisschen weiter Richtung Innenstadt, im Bereich L3/Ludwig-Kofler-Straße/Eisengasse/Dr.-Anton-Schneider-Straße, in der Nähe der Ausweichschule, soll es ebenfalls Änderungen geben. Der Bericht empfiehlt einen Busfahrstreifen bis zur Ampel am nordöstlichsten Ast der L3, der Rechtsabbiegefahrstreifen könnte in Richtung Norden verschoben werden. Dafür sei aber Fremdgrund erforderlich. Bitschis Sprecher verweist auf aktuelle Sanierungsarbeiten an der ÖBB-Unterführung. In diesem Rahmen würden sogenannte Leerverrohungen zur Kreuzung verlegt. “Zu welchem Zeitpunkt die Maßnahme umgesetzt werden soll, ist noch offen.” Bezüglich des Fremdgrunds gibt es auch noch keine Ablösegespräche.

Trotz hohem Verkehrsaufkommen: Wie Busse schneller vorankommen sollen
Die Kreuzung bei der Ausweichschule. Der von Schwarzach kommende Straßenzug könnte um eine Busspur ergänzt werden. Google Maps

Verbesserungen könnten künftig auch im Rahmen von größeren Projekten realisiert werden, etwa Bregenz Mitte. Dies betrifft den Abschnitt L190 Römerstraße/Montfortstraße. In Lustenau wären auf der L204, beim Kreisverkehr Sägerstraße, Änderungen denkbar, in Dornbirn wiederum auf der Messekreuzung und der Bahnunterführung im Bereich Roßmähder, und zwar im Zuge der Messepark-Erweiterung. Aber: “Die zeitliche Abwicklung dieser Projekte ist von der weiteren Planung und Genehmigung des mittelfristigen Bauprogramms abhängig.”

Trotz hohem Verkehrsaufkommen: Wie Busse schneller vorankommen sollen
Bei der Kreuzung Römerstraße/Montfortstraße vor dem Landhaus Bregenz werden Änderungen empfohlen, damit der Bus schneller vorankommt. Google Maps

Auf dem in der Studie in Höchst genannten Abschnitt, der Bereich Hauptstraße, Kreuzung Landstraße, kam es bereits vor drei Jahren zu einer Änderung. Die Ampel wurde umgebaut und die Schaltung angepasst. Ein anderes Beispiel ist in Dornbirn auf der Klostergasse zu finden. Bei hohem Verkehrsaufkommen können die Busse über die Franz-Michael-Felder-Straße zum Bahnhof ausweichen.