Wetterradar Valluga wartet auf Reparatur: Das blinde Auge über den Alpen

Eigentlich sollten die Reparaturaufträge diesen Herbst ausgeschrieben werden, doch es gab Verzögerungen.
Bregenz, Innsbruck “Für wichtige Warn- und Sicherheitseinrichtungen sind die Mittel gesichert”, beruhigt Bernhard Niedermoser, Direktor für Meteorologie und Regionalstellen der Geosphere Austria. Am Geld werde die Reparatur und Erneuerung des Wetterradars auf der Valluga trotz aller Sparpakete nicht scheitern.
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Noch nicht ausgeschrieben
Die Gesamtkosten für die Instandsetzung werden auf 3,77 Millionen Euro veranschlagt und von Bund, Tirol und Vorarlberg gemeinsam getragen. Der Bund übernimmt 55 Prozent der Kosten, Tirol steuert 900.000 Euro bei, und Vorarlberg beteiligt sich mit 600.000 Euro. Für 2025 wurde mit einem detaillierten Projektkonzept im Frühjahr und den Ausschreibungen und Auftragsvergaben im Herbst gerechnet. Soweit ist man jedoch noch nicht, räumt Niedermoser ein. “Hierbei handelt es sich jedoch um normale Prozessverschiebungen”, erklärt er. Sprich, manche Prozessabläufe dauerten länger als erwartet. Es liegen noch nicht alle für die Ausschreibungen notwendigen technischen Anforderungen vor, es sind daher noch nicht alle Ausschreibungen aufgesetzt und damit auch noch keine Aufträge vergeben.
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Das Wetterradar auf der Valluga galt bereits bald nach der Inbetriebnahme 2008 als anfällig, 2017 setzte ein Blitzeinschlag das Radar endgültig außer Betrieb. Dabei wird das Radar auf 3000 Meter Seehöhe dringend benötigt: Es ist das einzige Messinstrument zur dreidimensionalen Darstellung der Niederschlagssituation mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung für den Alpenraum von Vorarlberg und dem Westen Tirols. Unter seinem Ausfall leidet die Prognosegenauigkeit von Niederschlagsereignissen im Westen Österreichs massiv. Die Gefahr: Drohende Überflutungen aufgrund von massiven Niederschlägen könnten zu spät oder gar nicht vorzeitig erkannt werden.
Neueste Technik
Künftig soll dies alles anders sein. Die Radaranlage wird erneuert, nicht nur repariert. “Die Technologie hat sich die vergangenen 15 Jahre weiterentwickelt”, erinnert Niedermoser. “Wir kaufen in diesem Fall quasi ein neues Auto, kein altes.”
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Aufgrund der alpinen Lage des Wetterradars wäre eine Bauphase im Winter an sich von vorherein ausgeschlossen gewesen. Bereits vergangenes Jahr wurde daher trotz einer Auftragsvergabe im Herbst mit einer Bau- und Testphase im Sommer 2026 gerechnet, offiziell in Betrieb sollte das Radar dann im Herbst 2026 gehen. Ob dieser Zeitplan hält, kann Niedermoser derzeit nicht abschätzen. Das letzte Wort bei einer Baustelle auf 3000 Meter hat immer noch das Wetter.