Neues Zollsystem: Anfang des Jahres beginnt es an dieser Grenze

Politik / 18.11.2025 • 10:25 Uhr
Neues Zollsystem: Anfang des Jahres beginnt es an dieser Grenze
Ein Bild, das bald Geschichte sein soll, und zwar in mehrerlei Hinsicht. VN/Paulitsch

Pläne nun fix: Bereits Anfang des Jahres startet an einem Zollamt die digitale Zollabfertigung. Der Kreisverkehr Dornbirn Nord wird komplett umgebaut. Auch in Lorüns tut sich etwas.

Schwarzach Wer über die Blechlawinen im Vorarlberger Unterland spricht, landet rasch bei der S 18. Sie soll die Probleme lösen, heißt es, wissentlich, dass sie vielleicht nie gebaut wird. Abseits dieses Projekts findet man allerdings auch genug Baustellen. Eine davon: die Zollabfertigung. Wie bereits berichtet, soll die Zettelwirtschaft durch eine digitale Abfertigung ersetzt werden. Nun steht fest: Schon kommendes Jahr ist es so weit. Zumindest diese Blechlawine am Kreisverkehr Dornbirn Nord dürfte rasch der Vergangenheit angehören. Auch der Kreisverkehr selbst soll bald Geschichte sein.

Die Lkw-Schlange bei Dornbirn Nord ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Dokumente noch auf Papier gedruckt wurden. Während andere Bereiche längst digitalisiert werden, müssen Waren, die über Vorarlberg ins EU-Ausland transportiert werden, am Zollamt Wolfurt abgefertigt werden. 2028 sollte sich das ändern, hieß es zunächst. Landesstatthalter Christof Bitschi erinnert sich: “Zudem hätte weiterhin die digitale Abfertigung in Wolfurt stattfinden sollen. Dann wären statt 700 Lkw pro Tag bis zu 1800 Lkw täglich nach Wolfurt gefahren.” Wie die VN berichteten, erdachte das Land gemeinsam mit dem Ministerium, dem Zoll und der Asfinag einen neuen Plan. Er nennt sich “Bordercross light”.

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An den Grenzen des Landes sollen Kameras installiert werden, die jeden Lkw bei der Einreise registrieren. Während die Waren durch das Land gefahren werden, läuft im Hintergrund die Zollabwicklung, die Ausreise an den Grenzen wird abermals mittels Kamera registriert – und umgekehrt. Bitschi kündigt jetzt an: “Wir starten bereits Anfang des kommenden Jahres mit Tisis und werden im Laufe des Jahres alle Zollämter umgerüstet haben.” Am Dienstag fasst die Landesregierung den nötigen Beschluss. “Die ersten Kameras der Asfinag sind bereits montiert. Im Jahr 2026 wird das Chaos rund um das Zollamt Wolfurt Geschichte sein”, fährt Bitschi fort.

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Allerdings werden auch weiterhin Lkw über den Verkehrsknoten Dornbirn Nord fahren. Die ÖBB planen, die Kapazitäten am Güterbahnhof Wolfurt zu verdoppeln. Das Industriegebiet Wolfurt/Lauterach wächst zudem rasant. Eigentlich hätte deshalb der Autobahn-Teilanschluss Wolfurt/Lauterach zu einem Vollanschluss ausgebaut werden sollen. Doch dieser Ausbau ist nicht so schnell in Sicht, schildert der zuständige Landesstatthalter. “Einerseits existiert noch eine Ministerweisung von der damaligen Ministerin Leonore Gewessler, die den Bau von neuen Autobahnanschlüssen fast verunmöglicht. Außerdem könnten wir bei dem Projekt in einem UVP-Verfahren landen, was auch ein paar Jahre dauern könnte.” Deshalb werden die Planungen für Dornbirn Nord nun von jenen zum Autobahnanschluss entkoppelt. “Der Kreisverkehr schließt nicht nur das Zollamt an, sondern auch die größte Stadt und die größte Talschaft. Er ist nur nicht sonderlich leistungsfähig”, erläutert der Landesstatthalter. “Wir wollen ihn ja zu einer Ampelkreuzung umbauen. Nun liegen erste Pläne auf dem Tisch. Wir wollen aber noch einmal aufs Tempo drücken.” Es sehe so aus, als würden keine zusätzlichen Flächen benötigt, sagt Bitschi. Deshalb könne man rasch mit dem Bau beginnen. “Wir wollen in den kommenden Wochen mit der Asfinag vertiefende Gespräche dazu starten. Die Umsetzung soll um das Jahr 2027 klappen, also parallel mit der Umsetzung des Güterterminals.” Zusammen mit dem Vollanschluss Lauterach/Wolfurt sei man verkehrstechnisch an diesem Knoten in Zukunft gut aufgestellt.

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All diese Projekte sollen in ein Zielbild gegossen werden. “Wir haben schon einige Prozesse für die Verkehrssituation im Rheintal. Aber in einer hohen Flughöhe. Ich will in einem Zielbild die konkreten Projekte plakativ dargestellt haben, mit Umsetzungszeitraum und den Punkten, an denen es sich noch spießt.” Das Zielbild soll noch heuer präsentiert werden.

Auch im Oberland möchte Bitschi in die Straßen investieren – nicht nur in den Feldkircher Stadttunnel. Die Umfahrung in Lorüns soll kommen. Dazu wird die Montafonerbahn im Bereich der Gemeinde nicht zweispurig ausgebaut. “Wir haben uns gemeinsam mit dem Stand Montafon dazu bekannt”, betont Bitschi. Die Umfahrung soll so schnell wie möglich gebaut werden. “Ich kämpfe dafür, dass wir noch heuer einen Regierungsbeschluss schaffen.” Er hofft, dass im Laufe des Jahres 2031 mit dem Bau begonnen werden kann.