Reform soll mehr Menschen für gewidmete Medizinstudienplätze begeistern

Politik / 03.12.2025 • 16:11 Uhr
Reform soll mehr Menschen für gewidmete Medizinstudienplätze begeistern
Der Aufnahmetest für Medizin gilt als besonders anspruchsvoll. APA/Fohringer

Nicht nur Amtsarzt: Ausbildungsvereinbarung soll angepasst werden. Ärztekammer sieht das positiv.

Schwarzach Die gewidmeten Medizinstudienplätze sind kein Erfolgsmodell. In Innsbruck sind drei davon eigentlich für Vorarlberg reserviert. Doch sie konnten noch nie vergeben werden, auch in diesem Studienjahr nicht. Eine Reform der Ausbildungsvereinbarung mit den Studierenden soll das Modell nun attraktiver machen. Die Landtagsabgeordneten stimmten am Mittwoch im sozialpolitischen Ausschuss der Änderung zu. Ärztekammerpräsident Burkhard Walla befürwortet das. Die bisherige Vereinbarung sei sehr eng gefasst.

14 Personen haben sich heuer für die gewidmeten Studienplätze für Vorarlberg beworben, die VN berichteten. Vier konnten sich im Aufnahmeverfahren für einen regulären Studienplatz an der Medizinischen Universität qualifizieren, waren also zu gut für die gewidmete Variante. Die übrigen zehn Bewerberinnen und Bewerber bestanden den Test nicht. Andere Länder hatten mehr Glück. Tirol konnte beispielsweise alle fünf gewidmeten Medizinstudienplätze besetzen. Es haben sich aber auch weitaus mehr Menschen dafür beworben, mehr als 160.

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An der Medizinischen Universität Innsbruck fällt ein kleiner Teil der Medizinstudienplätze unter ein Kontingent für das öffentliche Interesse. Von diesen hat sich Vorarlberg drei Plätze gesichert. Interessenten schließen eine Ausbildungsvereinbarung mit dem Land und müssen dafür beim Aufnahmetest gleich gut oder besser als 75 Prozent der Teilnehmenden abschneiden. Sie erhalten einen monatlichen Unterstützungsbeitrag und verpflichten sich im Gegenzug, mindestens fünf Jahre als Amtsärztin oder Amtsarzt im öffentlichen Gesundheitsdienst zu arbeiten. So war das zumindest bisher.

Bei der Berufsverpflichtung setzt die nun im Ausschuss beschlossene Reform an. Die Studierenden sollen dem SPÖ-Antrag zufolge künftig auch als Mediziner in den Landeskrankenhäusern arbeiten können. “Es ist ein gutes Zeichen, dass alle Fraktionen den Handlungsbedarf erkannt und unserer Forderung nach einer Reform zugestimmt haben”, jubelte die Abgeordnete Manuela Auer. Die bisherigen Rahmenbedingungen hätten viele junge Menschen abgeschreckt.

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Auch Vorarlbergs Ärztekammerpräsident sieht die Änderung positiv. Eine Erweiterung sei zu befürworten, auch wenn das Modell bisher in erster Linie daran gescheitert sei, dass die interessierten Personen beim Aufnahmetest zu schlecht oder zu gut abschnitten. Doch: “Es werden sich mehr Personen bewerben, wenn sie sich für weitere Stellen verpflichten können”, vermutet Walla. Aus seiner Sicht sind die gewidmeten Studienplätze grundsätzlich eine gute Sache, um mehr Interessenten für den Arztberuf zu finden. Immerhin gebe es in bestimmten Bereichen zu wenige Medizinerinnen und Mediziner. “Wir brauchen sie.”