UVP-Verfahren eingeleitet: Der Klosterbogen wird zweigleisig

Im November 2026 soll der Bau beginnen, ÖBB nehmen über 50 Millionen Euro in die Hand.
Bludenz Der Klosterbogen galt lange als beerdigtes Projekt. 2015 strichen die ÖBB den zweigleisigen Ausbau des kurzen Streckenabschnitts nach dem Bahnhof Bludenz in Richtung Tirol aus dem Rahmenplan. Zu teuer bei zu geringem Nutzen, hieß es damals. Jahre später änderte sich die Bewertung: Der Klosterbogen wurde erneut in Angriff genommen und wird nun konkret. Die ÖBB rechnen mit einem Baustart im November.
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Im Juni 2016 ließ der damalige ÖBB-Infrastrukturchef Franz Bauer ausrichten: „Der Klosterbogen ist für uns aktuell kein Thema, weil er von der Wirkung her sehr überschaubar wäre.“ Auch der damalige Verkehrsminister Jörg Leichtfried erteilte den Plänen eine Absage. Zehn Jahre später nehmen die ÖBB laut Rahmenplan 56,2 Millionen Euro für das Projekt in die Hand.
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Dort, wo derzeit rund 120 Züge über nur ein Gleis fahren, soll bald ein zweites entstehen – zumindest auf einer Länge von 1,4 Kilometern. Bisher müssen Züge nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof in Richtung Arlberg eine einspurige, leichte S-Form befahren. Daraus soll ein Bogen mit größerem Radius werden, damit die Züge schneller fahren können. Die Höchstgeschwindigkeit steigt von 70 auf 100 Stundenkilometer. Auch die beiden Straßen vor Ort, die L190 und die L97, müssen verlegt werden – inklusive neuer Brücke mit Kreisverkehr.
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Das Klimaministerium hat nun die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingeleitet. Von 8. Jänner bis 20. Februar liegen die Unterlagen auf, bis März soll das UVP-Gutachten vorliegen. Im April wird das Gutachten veröffentlicht, im Mai soll die mündliche Verhandlung zum Projekt stattfinden. Im Juni möchte die Behörde den Bescheid fertigstellen – möglicherweise mit Ergänzungen. Geht es nach den ÖBB, fahren im November die Bagger auf – vorausgesetzt, der UVP-Bescheid fällt positiv aus.
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Laut den auf der Website des Klimaministeriums veröffentlichten UVP-Unterlagen verfolgt das Projekt vier Ziele: Pünktlichkeit und Fahrplanstabilität sollen erhöht, die Betriebsabwicklung am Bahnhof Bludenz verbessert sowie Erschütterungen und Lärm verringert werden. Die ÖBB betonen: „Als projektbegleitende Maßnahme wird der Lärmschutz für die Anrainerinnen und Anrainer verbessert.“
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Bereits im April dieses Jahres luden die ÖBB zu einem Informationsabend. Nicht alle Anrainerinnen und Anrainer zeigten Verständnis für den Ausbau des Klosterbogens. Manche ärgerten sich über die Zerschneidung eines Grundstücks zwischen Brunnenfeld und Wald, andere orteten ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Die Stadt Bludenz, vertreten durch Bürgermeister Simon Tschann, freute sich hingegen über eine neue Rad- und Gehwegverbindung von Bludenz bis Brunnenfeld. VN-mip