Tumulte nach dem Schlusspfiff

Dornbirn Der VfB Hohenems hat das heiß umkämpfte Ländle-Derby gegen den FC Dornbirn mit 1:0 für sich entschieden. Vor 700 Zuschauern auf der Dornbirner Birkenwiese sorgte ein Treffer von Linksverteidiger Luca Vater in der 56. Minute für die Entscheidung in einer Partie, die sowohl fußballerisch als auch emotional alles bot – inklusive unschöner Szenen nach dem Schlusspfiff.

Die Partie begann mit viel Intensität und zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten. Die Entscheidung fiel schließlich nach einer taktisch cleveren Umstellung zur Halbzeit. Trainer Werner Grabherr brachte mit Luca Ancevski, Liam Tripp und Angelo Bacic drei frische Kräfte – ein Dreifachwechsel, der sich bezahlt machen sollte. Ancevski setzte sich auf der Außenbahn durch und legte perfekt auf den mit aufgerückten Luca Vater ab, der aus sieben Metern ins kurze Eck verwandelte. Der Abwehrspieler avancierte mit seinem zweiten Saisontreffer damit zum Vater des Sieges.

Doch auch Dornbirn hatte Chancen – und nicht zu wenige. Vor allem in der Schlussphase erhöhten die Gastgeber den Druck massiv. Batalha Favali und Nikola Pervan hatten hochkarätige Gelegenheiten, scheiterten aber am überragenden Florian Eres im Hohenemser Tor, der mit mehreren Glanzparaden den knappen Vorsprung festhielt.

Nach dem Schlusspfiff eskalierte die ohnehin hitzige Stimmung kurzzeitig: Es kam zu kleineren Handgreiflichkeiten zwischen Spielern beider Mannschaften. Die Emotionen kochten hoch, es wurde laut auf dem Platz. Beide Betreuerteams mussten eingreifen, um alles einzudämmen. Der Hohenemser Einwechselspieler Nikola Potic wurde wegen einer Tätlichkeit nachträglich mit Rot vom Platz gestellt. Erst nach einigen Minuten beruhigten sich die Gemüter.

Trotz der aufgeheizten Atmosphäre zog VfB-Coach Werner Grabherr ein positives Fazit: „Das war ein enorm wichtiger Derby-Sieg. Wir haben zuletzt gute Leistungen nicht mit Punkten belohnt, heute haben wir uns selbst für eine taktisch disziplinierte und kämpferisch starke Vorstellung ausgezeichnet. Wir hätten früher das 2:0 machen müssen, aber am Ende zählen die drei Punkte.“

Sein Gegenüber Eric Orie sah das Spiel aus einem anderen Blickwinkel: „Das Torglück war heute nicht auf unserer Seite. Ein Moment der Unaufmerksamkeit hat gereicht, um das Spiel zu verlieren.“ Thomas Knobel