Lauterach und Röthis vor Wochen der Wahrheit

Abstiegskampf in der Westliga spitzt sich dramatisch zu – Punkten heißt die Überlebensdevise für die Ländle-Clubs.
SCHWARZACH. Während sich in der Regionalliga West kein Team aus Vorarlberg in den heißen Titelkampf mit Spitzenreiter Austria Salzburg und Verfolger Imst einmischen kann, herrscht am Tabellenende Hochspannung: Fünf Teams – darunter die Vorarlberger Vereine Röthis und Lauterach – kämpfen gegen den Abstieg aus der dritthöchsten Spielklasse Österreichs. Mit Kufstein (19 Punkte), Schwaz (16), Lauterach (14), Röthis (13) und Schlusslicht Kitzbühel mit zwölf Punkten ist das Feld dicht gedrängt, und jede Runde kann über Verbleib oder Abstieg entscheiden.
Kellerduell in Kitzbühel
Im Fokus steht an diesem Wochenende das direkte Duell zwischen Schlusslicht Kitzbühel und Lauterach – ein echtes „Sechs-Punkte-Spiel“. Gespielt wird am Sonntag um 14 Uhr im Nobel-Skiort in Tirol. Die Gastgeber konnten zuletzt mit einem 1:0-Sieg im Nachtragsspiel gegen Kuchl wichtige Punkte sammeln und liegen nun nur noch zwei Zähler hinter Lauterach. Dennoch bleibt Kitzbühel mit vier Punkten aus zehn Heimspielen das schwächste Heimteam der Westliga.

Kitzbühel ist gefährlich. Wir müssen von der ersten Minute hellwach sein.“
Daniel Sereinig
Trainer FC Lauterach
Lauterachs Trainer Daniel Sereinig sieht die enorm wichtige Partie dennoch mit Zuversicht:
„Wir haben im Frühjahr zwei überzeugende Siege eingefahren, das Selbstvertrauen ist da. Wir wollen auch auswärts an die zuletzt starken Leistungen anschließen und Punkten heißt die Devise im Abstiegskampf. Klar ist aber auch: Kitzbühel ist gefährlich. Wir müssen von der ersten Minute hellwach sein.“ Besonders bitter für Lauterach: Kapitän Andre Wiedl fehlt gelbgesperrt. Trotzdem zählen die Hofsteiger mit sechs Punkten aus drei Frühjahrsrunden zu den formstärksten Teams dieser Spielklasse. Das Spiel in Kitzbühel wurde vom ursprünglichen Termin von Samstag auf Sonntag verlegt.
Röthis klarer Außenseiter
Auch für den SC Röthis stehen entscheidende Wochen bevor. Der Tabellenvorletzte empfängt am Sonntag den Tabellendritten Reichenau. Die Tiroler sind klarer Favorit – sie haben drei Mal so viele Punkte gesammelt wie Röthis. Doch die Vorderländer hoffen auf ihren Heimvorteil. Mit einem dritten Heimsieg könnte ein Befreiungsschlag gelingen und sogar ein Rang auf einem Nichtabstiegsplatz ist seit einem längeren Zeitraum dann möglich.

„Wir müssen aggressiv verteidigen und mutig nach vorne spielen.
Ali Özkan
Trainer SC Röthis
Röthis Trainer Ali Özkan weiß um die Schwere der Aufgabe, will sich jedoch nicht verstecken: „Wir müssen aggressiv verteidigen und mutig nach vorne spielen. Mit der Rückkehr wichtiger Spieler ist wieder mehr Tiefe im Kader. Das gibt uns Variabilität – und Hoffnung.“ Mit Mario Bolter, Christoph Domig (der vor Kurzem erstmals Vater wurde), Frederik Holl, Marcel Sohler und Marco Wieser stehen dem Coach nun fast alle Stammkräfte zur Verfügung. Lediglich Felix Schöch fehlt aus privaten Gründen.
FC Dornbirn will Heimsieg
Ein weiteres Spiel mit Vorarlberger Beteiligung bestreitet der FC Dornbirn, der St. Johann im Pongau empfängt. Die Rothosen wollen endlich wieder ein Heimspiel gewinnen – es wäre der fünfte Heimsieg der Saison. FCD-Trainer Eric Orie macht deutlich: „Wir brauchen dringend einen Erfolg. Die Stimmung ist gut. Der Konkurrenzkampf ums Leibchen ist entbrannt. Ich habe endlich wieder mehr Alternativen in der Startaufstellung.“ Außer dem verletzten Valentin Ebner sind alle Kaderspieler einsatzbereit. Auch die zuletzt angeschlagenen Goalie Raphael Moscher und Mario Desnica sind wieder zurück. Vorsicht: Gegner St. Johann im Pongau hat erst 25 Gegentreffer hinnehmen müssen.

Zwei weitere Schlüsselspiele mit Vorarlberger Beteiligung finden in Tirol statt. Dort könnten Hohenems in Kufstein und die Altach Juniors in Schwaz mit Auswärtspunkten wertvolle Schützenhilfe für Röthis und Lauterach leisten.

Besonders auffällig in der Frühjahrssaison ist der linke Hohenems Verteidiger Luca Vater, der nicht nur mit Defensivstärke, sondern auch mit Torgefahr überzeugt. Ausfallen wird weiterhin Kapitän Tim Wolfgang – er laboriert an Adduktorenproblemen und wird wegen seiner geplanten Weltreise in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. VN-TK